Medikamente zur Behandlung des Typ-2-Diabetes sind: Metformin : Dieser Wirkstoff verringert die vom Körper hergestellte Glukosemenge und wird schon lange verwendet. Metformin ist am besten in Studien untersucht und mit am verträglichsten. Deshalb wird meist empfohlen, die Behandlung mit Metformin zu beginnen.
Welches sind die besten Diabetes Tabletten?
Typ-2-Diabetes – Die Behandlung richtet sich nach dem angestrebten Ziel. Dieses wird im Gespräch zwischen Arzt und Betroffenen ermittelt und berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des Erkrankten. Das bedeutet, man bezieht ein, wie hoch der Blutzuckerwert und der Blutdruck sind, wie viel der Betroffene wiegt und wie sein alltägliches Leben üblicherweise abläuft.
- Ein wichtiges Kriterium dafür, welches blutzuckersenkende Medikament eingesetzt und wie es dosiert wird, ist das Alter.
- Wenn sich der Diabetes um das 50.
- Lebensjahr herum zeigt, bemüht man sich, den Blutzucker möglichst normal einzustellen.
- Das bedeutet, dass der Plasmaglucosewert vor einer Mahlzeit zwischen 100 mg/dl (5,5 mmol) und 160 mg/dl (8,9 mmol/l) liegen sollte.
Bei solchen Werten liegt der Langzeitblutzucker, der HbA1c-Wert, im angestrebten Bereich von 6,5 bis 7,5 Prozent. Bei Menschen, die älter sind als 70 Jahre, wenn Typ-2-Diabetes festgestellt wird, gelten Plasmaglucosewerte zwischen 140 und 220 mg/dl (7,8 und 12,2 mmol/l) als gutes Behandlungsziel.
Menschen dieses Alters sind durch Schäden an den Augen und Nieren nur wenig gefährdet, denn bis sich ernsthafte Komplikationen entwickeln, dauert es viele Jahre. Niedrigere Plasmaglucosewerte anzustreben, würde bedeuten, die Behandlung deutlich anspruchsvoller und aufwendiger zu gestalten. Das zöge mehr Einschränkungen beim Essen und Trinken sowie häufigere Blutzuckerselbstkontrollen und auch mehr Medikamente und Insulininjektionen nach sich.
In der Folge träten vermehrt unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln auf. Wenn der Betroffene dann bei der Medikamenteneinnahme und der Menge der aufzunehmenden Kohlenhydrate Fehler macht, können je nach Medikament Unterzuckerungen die Folge sein.
- Diese werden oft verkannt, können in höherem Alter aber bedrohlich sein.
- Das Risiko, durch eine strengere Diabetesbehandlung zu Schaden zu kommen, kann somit bei Menschen dieses Alters größer sein als der mögliche Nutzen.
- Erste Behandlungsmaßnahme bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung.
- Insbesondere sollte der übermäßige Verzehr von Kohlenhydraten eingeschränkt und auf zuckerhaltige Getränke und Obstsäfte verzichtet werden.
Eine Gewichtsabnahme und regelmäßige Bewegung kann die Diabetesbehandlung unterstützen. Diabetesmedikamente kommen erst infrage, wenn der Blutzucker durch diese Maßnahmen nach vier bis sechs Wochen nicht nennenswert gesunken ist und sich das Körpergewicht nicht verringert hat.
Sie sind auch angebracht, wenn nach drei bis sechs Monaten die Ziele nicht erreicht wurden, die der Betroffene und der Arzt zuvor vereinbart hatten. Zwei Wirkstoffgruppen werden schon lange zur Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt: Biguanide und Sulfonylharnstoffe. Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung sind für beide durch langjährige Erfahrung und zahlreiche Studien belegt.
Die Substanzen beider Wirkstoffgruppen senken den Blutzucker. Ihr wesentlicher Unterschied liegt in ihren unerwünschten Wirkungen. Das Biguanid Metformin gilt derzeit als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Menschen mit Diabetes und wird als «geeignet» bewertet.
- Wird es als einziges Diabetesmedikament angewendet, führt es nicht zu Unterzuckerungen und auch das Gewicht steigt nicht an.
- Für übergewichtige Menschen besteht zusätzlich der Vorteil, dass Metformin nachweislich schon in den ersten Anwendungsjahren das Risiko verringert, einen Herzinfarkt zu erleiden und vorzeitig zu versterben.
Sulfonylharnstoffe z.B. Glibenclamid sind in der Diabetesbehandlung von übergewichtigen Patienten nach Metformin die Mittel der zweiten Wahl. Positiv ist, dass sie das Risiko für Folgeschäden von Diabetes an Augen und Nieren verringern können. Dem steht als Nachteil gegenüber, dass sie Insulin freisetzen und dadurch Unterzuckerungen möglich werden.
Mit einer leichten Unterzuckerung muss etwa alle ein bis zwei Jahre gerechnet werden. Diese können insbesondere nach körperlicher Belastung, beim Auslassen einer Mahlzeit und besonders bei Menschen mit guten bis normalen HbA1c -Werten auftreten. Außerdem ist damit zu rechnen, dass Personen, die über lange Zeit Sulfonylharnstoffe einnehmen, ein bis zwei Kilogramm Gewicht zulegen.
Sulfonylharnstoffe werden daher zur Behandlung von Typ-2-Diabetes bei übergewichtigen Menschen als «mit Einschränkung geeignet» bewertet. Sie kommen bei Personen infrage, die Metformin nicht vertragen oder bei denen es aufgrund von Gegenanzeigen nicht eingesetzt werden kann.
- Bei schlanken Menschen können Sulfonylharnstoffe zudem anstelle von Metformin eingesetzt werden.
- Menschen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung, mit koronarer Herzerkrankung oder Menschen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, sollen nicht mit Sulfonylharnstoffen behandelt werden.
- Nutzen und Langzeitverträglichkeit der Sulfonylharnstoffe sind bei dieser Personengruppe nicht sicher abzuschätzen.
Als Vertreter der Gruppe der Glinide wird Repaglinid zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. Es wirkt ähnlich wie Sulfonylharnstoffe.* Für die Glinide ist noch nicht geklärt, ob sie die Langzeitfolgen des Diabetes verhindern können. Das gilt sowohl für Erkrankungen an Augen und Nieren als auch für diabetesbedingte Herzinfarkte und vorzeitigen Tod.
- Glinide werden daher als «mit Einschränkung geeignet» bewertet.
- Seit Juli 2016 werden die Kosten für diese Wirkstoffe von den gesetzlichen Krankenversicherungen nur noch in einem medizinisch begründeten Ausnahmefall übernommen.
- So kann Repaglinid noch verordnet werden, wenn die Nierenfunktion bereits stark eingeschränkt ist und keine anderen Diabetesmittel zum Einnehmen in Frage kommen und eine Insulinbehandlung noch nicht erforderlich ist.
Als weitere Medikamente zur Behandlung von Diabetes sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Gliptine und der Inkretin-Analoga verfügbar. Ihre Wirkung setzt an einem Hormon an, das die Zellen in der Bauchspeicheldrüse anregt, Insulin zu produzieren und ins Blut abzugeben.
- Zur Gruppe der Gliptine gehören Saxagliptin, Sitagliptin und Vildagliptin,
- Sie können als alleinige Diabetesmedikamente, aber auch zusätzlich zu Metformin oder Sulfonylharnstoffen eingesetzt werden, wenn eine Behandlung mit einem dieser Mittel nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat.
- Ob sich mit dem Einsatz eines Gliptins Folgeerkrankungen des Diabetes vermeiden lassen, ist unklar.
Studien ergaben hinsichtlich des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen keinerlei Vorteile für Gliptine im Vergleich zu einer Scheinbehandlung. Die Wirkstoffe werden daher als «mit Einschränkung geeignet» bewertet. Das gilt sowohl, wenn sie als alleinige Diabetesmedikamente eingesetzt werden, als auch, wenn sie jeweils mit Metformin oder einem Sulfonylharnstoff kombiniert werden.
Die Inkretin-Analoga Exenatide (schnell freisetzend) und Liraglutid müssen täglich unter die Haut gespritzt werden, bei Dulaglutid und verzögert freisetzendem Exenatide ist nur eine Injektion pro Woche notwendig. Die Mittel können das Körpergewicht um zwei bis drei Kilogramm senken und auch der Blutdruck sinkt unter der Behandlung leicht.
Die Mittel dürfen in Kombination mit Metformin und/oder einem Sulfonylharnstoff angewendet werden, wenn sich der Blutzucker mit diesen Medikamenten allein nicht zufriedenstellend senken lässt. Ihre Bewertung ist unterschiedlich – Testergebnisse Inkretin-Analoga Dulaglutid, Exenatide, Liraglutid,
Bei der kombinierten Anwendung von Exenatide mit anderen Diabetesmedikamenten ist es noch unklar, ob die Spätfolgen eines langjährigen Diabetes verringert werden können. Es wird daher als «mit Einschränkung geeignet» bewertet. Wenn Metformin in angemessener Dosierung alleine den Blutzucker nicht ausreichend senkt, kann Liraglutid in Kombination mit anderen Diabetesmitteln bei Patienten mit einem hohen Herz-Kreislauf-Risiko das Auftreten von Herzinfarkt und Schlaganfall und das Risiko, daran zu sterben, senken.
Dies gilt aber nur bei Patienten, die bereits an einer Herz- oder Gefäßerkrankung leiden, deren Nierenfunktion mäßig eingeschränkt ist und deren HbA1c-Wert über 7 Prozent liegt. In diesen Fällen ist Liraglutid geeignet. Für Patienten ohne solche weiteren Erkrankungen oder solche, die eine stark verminderte Nierenfunktion haben, ist ein Nutzen nicht nachgewiesen.
Auch für Dulaglutid ist mittlerweile nachgewiesen, dass durch die wöchentliche Injektion – zusätzlich zu anderen Diabetesmitteln – bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse nicht tödliche Schlaganfälle verhindert werden können. Ob es darüber hinaus auch andere Ereignisse wie Herzinfarkte oder Todesfälle in ähnlicher Weise wie Liraglutid verhindern kann, muss dagegen noch besser belegt werden.
Das Mittel ist daher zusätzlich zu anderen Mitteln „auch geeignet» bei Typ-2-Diabetes zur Verhinderung von Herz-Kreislauf-Ereignissen. Darüber hinaus sind Dulaglutid und Liraglutid auch zur alleinigen Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes zugelassen, wenn Metformin nicht eingesetzt werden kann.
Für diese Art der Behandlung fehlen bei beiden Mitteln noch Studien, die zeigen, dass Folgeerkrankungen eines langjährigen Diabetes auf das Herz-Kreislauf-System und auf andere Organe wie Augen und Nieren verhindert werden können oder dass sie hierin mindestens ebenso gut wirken wie Sulfonylharnstoffe oder Insulin.
Daher gelten die beiden Wirkstoffe als alleinige Mittel als «mit Einschränkung geeignet». Die blutzuckersenkende Wirkung von Dapagliflozin und Empagliflozin aus der Gruppe der Gliflozine ist gut dokumentiert. Zusätzlich zur Blutzuckersenkung ist es vorteilhaft, dass sich das Körpergewicht bei der Behandlung mit diesen Wirkstoffen häufig leicht verringert, der Blutdruck etwas sinkt und es keine Unterzuckerungen gibt.
- Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die zusätzlich eine Herz- und Gefäßerkrankungen haben, kann Empagliflozin in kombinierter Anwendung mit Metformin schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse und das Sterberisiko senken, wenn Metformin allein den Blutzucker nicht ausreichend senkt.
- Hierfür gilt Empagliflozin als geeignet.
Auch ein zweiter Vertreter dieser Wirkstoffgruppe, Dapagliflozin, kann bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die zusätzlich an Nierenfunktionsstörungen leiden, eine Verschlimmerung der Nierenerkrankung verhindern und die Sterberate senken. Hierfür wird Dapagliflozin als «geeignet» bewertet.
Für den alleinigen Einsatz von Dapagliflozin oder Empagliflozin ist allerdings nicht nachgewiesen, dass sie die Folgeerkrankungen von Diabetes und das Sterberisiko im Vergleich zu den bisherigen Standardmitteln besser senken können. Aus diesen Gründen sind die Mittel hierfür mit Einschränkung geeignet.
Ein drittes Gliflozin, Ertugliflozin, ist in Deutschland nur als fixe Kombination mit Sitagliptin (Steglujan) auf dem Markt. Das Mittel soll eingesetzt werden, wenn Metformin oder ein Sulfonylharnstoff und Sitagliptin alleine oder in Kombination nicht ausreichend wirksam waren.
- Für keinen der beiden Wirkstoffe aus Steglujan ist nachgewiesen, dass er schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall verhindern kann oder das Sterberisiko durch die Behandlung sinkt.
- Die Kombination ist somit nicht sinnvoll und gilt als «wenig geeignet».
- Es stehen besser geeignete Mittel zur kombinierten Anwendung zur Verfügung.
Die ursprünglich mit großen Erwartungen in die Diabetesbehandlung eingeführten Glitazone haben diese im therapeutischen Einsatz nicht erfüllt und spielen inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Vielmehr gab es Hinweise auf bedeutsame unerwünschte Wirkungen, die zu der Bewertung «wenig geeignet» führten.
- Das erste Glitazon musste bereits vor Jahren wegen unerwünschter Wirkungen aus dem Handel genommen werden.
- Für das zweite, Rosiglitazon, folgte der Vertriebsstopp bereits im November 2010.
- Derzeit ist nur noch Pioglitazon erhältlich.
- Eine Behandlung mit dieser Substanz und ihren Kombinationen kann das Körpergewicht erhöhen.
Das erschwert die Diabetesbehandlung. Ferner ist nicht zweifelsfrei nachgewiesen, dass sich das Risiko für Folgeerkrankungen des Diabetes mit Pioglitazon verringern lässt. Während der Behandlung mit diesem Medikament muss vermehrt mit Knochenbrüchen an Füßen, Händen und Armen gerechnet werden.
Zudem ist es nach einer aktuellen Übersichtsarbeit wahrscheinlich, dass Pioglitazon das Risiko für Blasenkrebs erhöht. Daher wird es als «wenig geeignet» bewertet. Seit April 2011 bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlung mit Pioglitazon nicht mehr. «Wenig geeignet», um einen Typ-2-Diabetes zu behandeln, ist auch der Alpha-Glukosidasehemmer Acarbose,
Eine nennenswerte therapeutische Wirksamkeit ist für die Substanz nicht ausreichend nachgewiesen.
Was ist besser als Metformin?
Gliptine (Sitagliptin, Saxagliptin) – Glitpine hemmen den Abbau des Hormons GLP-1 im Darm und senken so indirekt den Blutzucker, da dieses Hormon auf verschiedene Arten dazu beiträgt, den Blutzucker niedrig zu halten. Das Risiko für Unterzucker ist deutlich geringer als bei Sulfonylharnstoffen, da das Hormon nur bei erhöhten Blutzuckerwerten wirkt.
Wie heißt das neue Medikament gegen Diabetes?
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat jetzt das Medikament Teplizumab (Handelsname: Tzield) zur Behandlung eines Typ-1-Diabetes zugelassen. Damit steht erstmals ein Arzneimittel zur Verfügung, das den Übergang von einem Frühstadium der Erkrankung in ein manifestes Stadium hinausgezögert.
Typ-1-Diabetes (T1D) ist die häufigste Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankung bei Kindern. Bei der chronischen Autoimmunerkrankung zerstört das Immunsystem die Insulin-produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Das Hormon Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel und ermöglicht, dass Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Zellen gelangt.
Menschen mit T1D sind ihr Leben lang auf künstliches Insulin angewiesen. In Deutschland haben etwa 32.000 Kinder und Jugendliche sowie 341.000 Erwachsene diese Autoimmunerkrankung. Jährlich entwickeln rund 3.100 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre neu einen T1D.
- Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft).
- In den USA wurde jetzt Teplziumab sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ab 8 Jahren zugelassen, die Typ-1-Diabetes im Stadium 2* haben (Glukosestoffwechsel ist bereits gestört, aber es treten noch keine Symptome auf).
- Das Medikament erhielt den Status der vorrangigen Prüfung und des Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy).
Teplizumab ist ein Antikörper. Er bindet an bestimmte Zellen des Immunsystems und verzögert das Fortschreiten von Typ-1-Diabetes im Stadium 3* (klinische Symptome wie übermäßiger Durst, häufiges Wasserlassen, starke Gewichtsabnahme oder Müdigkeit treten auf).
Teplizumab kann die Immunzellen deaktivieren, die Insulin-produzierende Zellen angreifen, und gleichzeitig den Anteil der Zellen erhöhen, die helfen, die Immunreaktion zu dämpfen. Das Medikament Tzield wird als intravenöse Infusion einmal täglich an 14 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tzield wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblind-Studie mit 76 Patienten mit Typ-1-Diabetes im Stadium 2 untersucht.
In der Studie erhielten die Patient:innen nach dem Zufallsprinzip das Medikament oder ein Placebo einmal täglich über eine intravenöse Infusion über 14 Tage. Die Gabe von Teplizumab verzögerte bei Personen mit einem hohen Typ-1-Diabetes-Risiko den Ausbruch der Autoimmunerkrankung im Durchschnitt um zwei Jahre.
Dies bedeutet eine statistisch signifikante Verzögerung bei der Entwicklung von Typ-1-Diabetes im Stadium 3. Quelle: FDA Approves First Drug That Can Delay Onset of Type 1 Diabetes (Pressemitteilung vom 17.11.2022) Der Deutschlandfunk hat ein Interview mit der DZD-Wissenschaftlerin Prof. Anette-Gabriele Ziegler von Helmholtz Munich zu Teplizumab geführt.
Hintergrundinformation: *Bei der Entstehung von Typ-1-Diabetes unterscheiden Fachleute drei Krankheitsstadien: Stadium 1: Im Blut lassen sich charakteristische Antikörper nachweisen, aber es zeigen sich noch keine Beschwerden oder Auffälligkeiten im Stoffwechsel.
Stadium 2: Störungen des Zuckerstoffwechsels treten auf, es kommt jedoch meist noch nicht zu Beschwerden. Stadium 3: Die Erkrankung bricht aus. Patient:innen zeigen das Krankheitsbild des Typ-1-Diabetes und müssen Insulin spritzen. Original-Publikation: Kevan C. Herold et al. (2019). An Anti-CD3 Antibody, Teplizumab, in Relatives at Risk for Type 1 Diabetes,
NEJM DOI: 10.1056/NEJMoa1902226
Welche Diabetes Tabletten haben die wenigsten Nebenwirkungen?
Metformin gilt im Grunde als ausserordentlich gut verträglich, aber auch nur, weil seine Nebenwirkungen (Durchfall, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen) im Vergleich zu jenen der anderen Diabetes-Medikamente noch relativ harmlos sind.
Was ist ein guter Langzeitwert bei Diabetes Typ 2?
Sinnvolle Therapieziele für ältere Diabetiker
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Zwei von drei Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus sind über 60 Jahre alt. Auch bei ihnen kann eine Diabeteserkrankung das Leben verkürzen. Die Blutzuckerkontrolle bleibt deshalb ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sie muss aber Rücksicht auf das Alter der Patienten nehmen, fordern diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG).
- Wie ältere Patienten gut versorgt werden können, erläutert Dr. med.
- Ann-Kathrin Meyer, Hamburg, in einem Übersichtsartikel der Fachzeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel».
- Jüngeren Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 raten die Ärzte heute dazu, einen normalen Blutzucker anzustreben.
- Der Langzeitwert HbA1c sollte 6,5 Prozent nicht überschreiten.
Ein Teil der Typ-2-Diabetiker erreicht dies mit einer gesunden Lebensweise, ein anderer benötigt blutzuckersenkende Tabletten. Nicht selten Ist das Spritzen von Insulin notwendig. Ist bei älteren Menschen ein idealer HbA1c-Wert nur noch unter Einsatz mehrerer Mittel zu erreichen, können die Nachteile möglicher Nebenwirkungen die Vorteile der Blutzuckersenkung überwiegen.
diabetesDE und DDG raten in solchen Fällen dazu, das Therapieziel entsprechend anzupassen und einen höheren HbA1c-Wert zu tolerieren. Diese Empfehlungen basieren auf einer im letzten Jahr publizierten US-Studie mit über 10 000 Typ-2-Diabetikern (ACCORD-Studie). Die im Durchschnitt 62 Jahre alten Teilnehmer hatten zu Beginn HBA1c-Werte von über acht Prozent, ein aus Sicht der DDG unakzeptabler Wert.
Die Hälfte der Patienten strebte in der Studie einen HbA1c von 7,0 bis 7,9 Prozent an, ein für Senioren realistisches Ziel, das die meisten Teilnehmer der Studie unter Einsatz von einem oder zwei Antidiabetika erreichten. Einige spritzten zusätzlich Insulin.
In der zweiten Gruppe sollten die Diabetiker den HbA1c-Wert auf unter sechs Prozent senken. Erlaubt war der Einsatz aller verfügbaren Antidiabetika. Die Mehrzahl der Teilnehmer nahm im folgenden Jahr drei bis fünf Medikamente ein. Doch das Ziel wurde nicht vollständig erreicht. Am Ende lag der HbA1c im Durchschnitt bei 6,4 Prozent und damit signifikant besser als der der Kontrollgruppe.
Die Studie wurde jedoch abgebrochen, weil es unter der aggressiven Blutzuckersenkung zu mehr Todesfällen gekommen war. Die Gründe sehen Experten in der höheren Rate von lebensgefährlichen Unterzuckerungen und der deutlichen Gewichtszunahme vieler Patienten.
Außerdem könnte die gleichzeitige Einnahme vieler Medikamente schaden: Gerade bei alten Menschen steigt dann die Gefahr, dass Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen unter den einzelnen Wirkstoffen nicht mehr kontrolliert werden können. Schon bei einzelnen Medikamenten kann die Dosierung wegen der nachlassenden Nierenleistung schwierig werden.
Vielen älteren Menschen fällt es schwer, komplexe Pillenpläne einzuhalten. Hinzu kommt die im Alter oft einseitige und eingeschränkte Ernährung, die die Aufnahme der Wirkstoffe im Darm beeinflusst. Viele hochbetagte Patienten sind nicht mehr in der Lage sich körperlich zu betätigen, was sich günstig auf den Blutzucker auswirken würde.
Und die bedarfsabhängige Insulinbehandlung bereitet Senioren mitunter Schwierigkeiten. Alle diese Faktoren müssen die Ärzte bei der Betreuung von betagten Typ-2-Diabetetikern beachten. Das bedeutet aber nicht, dass alte Menschen keine günstigen HBA1c-Werte erreichen können. In einer weiteren Studie (ADVANCE) gelang es den Teilnehmern, unter einer umsichtigen Therapie den HBA1c-Wert auf 6,5 Prozent zu senken, ohne dass es zu vermehrten Komplikationen kam.
Dort hatten die Ärzte auf bewährte Medikamente gesetzt und es war gelungen das Körpergewicht stabil zu halten und andere Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Das Ergebnis war eine geringere Rate von Diabetesschäden an der Niere als in einer Vergleichsgruppe mit höheren HbA1c-Werten.
Wie hoch darf der Blutzucker mit Metformin sein?
Metformin jetzt von Anfang an – HbA1c von 6,5 Prozent ist das Ziel Einzelheiten der neuen Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) hat vor kurzem Dr. Andreas Liebl aus Bad Heilbrunn bei einer Veranstaltung in Wörnbrunn vorgestellt. In der neuen Leitlinie wird nun schon bei der Diagnosestellung eine medikamentöse Behandlung empfohlen.
Mittel der Wahl ist Metformin, sofern keine Kontraindikationen bestehen (wir berichteten). Der Grund: Eine rein nicht-pharmakologische Therapie bei Typ-2-Diabetes hatte in der Vergangenheit nur selten zum Erfolg, also einer genügenden Einstellung geführt, berichtete Liebl bei den Grünwalder Gesprächen.
Körperliche Bewegung und Ernährungstherapie bleiben aber weiter wichtige Bausteine der Behandlung. Wenn unter einer Metformin-Monotherapie der HbA1c-Wert nach drei bis sechs Monaten immer noch über 6,5 Prozent liegt, muss nach der neuen Leitlinie ein weiteres antihyperglykämisches Medikament gegeben werden.
Bei Werten über 6,5 aber unter 7,5 Prozent ist ein zweites orales Antidiabetikum (OAD) oder Exenatide vorgesehen. Liegt der HbA1c über 7,5 Prozent, wird der sofortige Einstieg in eine kombinierte Behandlung mit Metformin und Insulin empfohlen.
Der Grund ist: Mit einem zweiten Antidiabetikum kann nämlich der HbA1c-Wert maximal nur noch um einen weiteren Prozentpunkt gesenkt werden. Anzustreben ist aber ein Zielwert unter 6,5 Prozent, erläuterte Liebl bei der von Novo Nordisk unterstützten Veranstaltung.
Dieser würde mit dem zweiten Diabetikum nicht erreicht, sondern es wird Insulin benötigt. Zum Einstieg in die Insulinbehandlung werde entweder ein Basalinsulin oder ein prandial kurzwirksames Insulin vor jedem Essen empfohlen. Da bei den meisten Patienten der Nüchternwert oberhalb des allgemein empfohlenen Zielwertes von 100 mg/dl liegt, sei ein Basalinsulin, das nur einmal täglich abends gespritzt werden muss, zweckmäßig, sagte Liebl.
Das Basalinsulin Insulindetemir (Levemir®) zeichne sich im Vergleich zu anderen Basalinsulinen durch eine geringe Gewichtszunahme der Patienten aus. Das Risiko für Hypoglykämien sei sehr klein und die Effektivität der Blutzuckersenkung groß, betonte Liebl.
Lesen Sie dazu auch: Kurz notiert:
: Metformin jetzt von Anfang an – HbA1c von 6,5 Prozent ist das Ziel
Welche Nachteile hat Metformin?
Kontraindikationen beachten – Die gefürchtetste Nebenwirkung des Metformin ist die Laktatazidose, deren Letalität noch heute 50 Prozent beträgt. Die Anfangssymptome sind uncharakteristisch und schleichend: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen.
Mit zunehmender Azidose treten Hyperventilation, Unruhe und Bewusstseinstrübung auf. Intensivmedizinisch stehen die Bikarbonat-Hämodialyse und die Restauration der Nierenfunktion im Vordergrund. Die Inzidenz der Laktatazidose unter Metformin ist allerdings sehr gering, sie wird mit drei bis neun Fällen pro 100 000 Patientenjahren angegeben.
Hauptursache scheint die Nichtbeachtung der Kontraindikation Niereninsuffizienz zu sein. Die gleichzeitige Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika kann durch Einschränkung der Ausscheidung von Metformin zur Laktatazidose führen. Auch Cimetidin hemmt die renale Elimination von Metformin durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion.
- Die intravenöse Gabe eines Kontrastmittels kann zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen führen, so dass die Gefahr einer Laktatazidose durch Akkumulation von Metformin entsteht.
- Deshalb ist in Deutschland eine 48-stündige Metformin-Karenz vor und nach Kontrastmittelgabe vorgeschrieben.
Bei korrekter Einhaltung dieser Anwendungsvorschriften und Überwachung der Nierenfunktion ist das Risiko der Metformin-Behandlung gering.
Welches ist das Mittel der Wahl bei Patienten mit Typ-2-Diabetes?
» Metformin – ist bei Diabetes Typ 2 das Mittel der ersten Wahl, wenn Sie Medikamente erhalten sollen. Es hemmt die Zuckerproduktion in der Leber und sorgt dafür, dass der Darm weniger Zucker aufnimmt. Dadurch senkt es den Blutzuckerspiegel, Metformin kann vermutlich einige vorzeitige Todesfälle und herzbedingte Folgeschäden des Diabetes verhindern.
Welche Medikamente führen zu starker Gewichtsabnahme?
Welche Medikamente helfen bei Adipositas? – Bei der Behandlung einer Adipositas können Medikamente, die beim Abnehmen helfen (sogenannte Antiadiposita ), unterstützend zum Einsatz kommen. Die medizinischen Leitlinien zur Adipositas betonen jedoch, dass Medikamente zum Abnehmen nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und weiteren Maßnahmen eingesetzt werden sollten.
Aktuell sind in Deutschland die Wirkstoffe Orlistat, Liraglutid und Semaglutid sowie die Wirkstoffkombination Naltrexon/Bupropion zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Darüber hinaus existieren Präparate, die als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medizinprodukte vermarktet werden und damit keiner Zulassung bedürfen.
Für diese liegen aber in der Regel keine überzeugenden Wirksamkeitsnachweise vor.
Was gibt es Neues bei Diabetes 2?
Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Tirzepatid ist ein neues Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Es kann dank einer zweifachen Wirkweise eine deutliche Gewichtsabnahme bewirken und die Blutzuckerwerte besser stabilisieren als ältere Medikamente – inklusive Insulin.
Was senkt den Blutzucker am schnellsten?
Bewegung, Gewichtsreduktion und Ernährung sind entscheidende Faktoren, mit denen man ohne Medikamentierung den Blutdruck senken kann. Wie kann man schnell den Blutzucker senken? Die Zufuhr von ausreichen Wasser und Bewegung kann dabei helfen, den Blutzucker schnell zu senken.
Was ist besser Metformin oder janumet?
Janumet war wirksamer als Metformin allein. Die zusätzliche Gabe von 100 mg Sitagliptin zu Metformin senkte den HbA1c-Wert nach 24 Wochen um 0,67 % (von etwa 8,0 %), verglichen mit 0,02 % bei den Patienten, die zusätzlich Placebo erhielten.
Wie kann ich ganz schnell meinen Blutzucker senken?
Blutzucker sofort senken – Wenn Sie den Blutzucker schnell senken müssen, lässt sich das am wirksamsten mit Insulin erreichen: Eine Insulin-Injektion wirkt nach etwa 20 Minuten, Voraussetzung ist, dass Sie einen vom Arzt erstellten Notfallplan haben, in dem steht, wie viel Insulin Sie für die benötigte Blutzuckersenkung spritzen müssen.
Kann man Metformin ein Leben lang nehmen?
Schwerpunkt „Medikationsmanagement» – Medikamente: Muss ich die für immer nehmen? Zu Beginn einer neuen Arzneimitteltherapie ist Herr M. unsicher. Er hält gerade seine erste Verordnung über Metformin in den Händen. Auch nach dem Gespräch mit dem Arzt bleiben viele Fragen offen.
- Er nutzt die Gelegenheit, die Fragen in seiner Stammapotheke zu stellen.
- Die Behandlung des Diabetes erfordert eine Dauertherapie.
- Wie bei anderen chronischen Krankheiten bedeutet dies, dass Medikamente auf längere Zeit oder sogar ein ganzes Leben lang eingenommen werden müssen.
- Wichtig hierbei ist, dass man die Medikamente wie verordnet einnimmt.
Manche Therapien werden durchgeführt, um Folgen der chronischen Grunderkrankung vorzubeugen. In solchen Fällen sind die Folgen einer Nichteinnahme der Medikamente oft nicht direkt spürbar. Neben diesen Dauertherapien gibt es auch zeitlich begrenzte Therapien und Medikamente, die nur bei Bedarf angewendet werden.
Ist Metformin schädlich für die Bauchspeicheldrüse?
Bewertung – Aufgrund der günstigen Stoffwechseleffekte ist Metformin gerade für den übergewichtigen (adipösen) Diabetiker das Mittel der ersten Wahl. Unter Metformin wird keine Gewichtszunahme beobachtet. Es beeinflusst den Fettstoffwechsel positiv. Die Gefahr einer Unterzuckerung ist praktisch nicht gegeben, da Metformin den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse kein Insulin entlockt.
Bei welchem Blutzuckerwert muss man ins Krankenhaus?
Verlauf – Das hyperosmolare Koma entwickelt sich im Gegensatz zu den recht plötzlich auftretenden Beschwerden der Ketoazidose oft schleichend über mehrere Tage und Wochen. Sofern es sich aufgrund der Symptome nicht um die Erstdiagnose Diabetes handelt, ist zur Feststellung einer Hyperglykämie nicht unbedingt ein Arzt erforderlich.
Es wird jedem Diabetiker empfohlen, mit seinem Blutzuckermessgerät mehrmals täglich vor jeder Mahlzeit den Blutzucker zu messen. Bei Werten über 250 mg/dl (13,8 mmol/l) muss der Betroffene oder ein Angehöriger entsprechende Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist, dass der Diabetiker Schulungen in Anspruch nimmt und gut informiert ist, um erste Anzeichen einer oft schleichenden Überzuckerung rechtzeitig zu erkennen und richtig zu handeln.
Zur Feststellung schwerwiegender Stoffwechselabweichungen werden folgende Parameter untersucht:
Bei Verdacht auf Ketoazidose: Neben dem Blutzucker wird zusätzlich der Harn auf Zucker und Ketonkörper untersucht. Außerdem werden im Labor der Grad der Übersäuerung (pH-Wert) sowie Blutgase und Blutsalze (Natrium, Kalium) analysiert. Bei Verdacht auf hyperosmolares Koma: Neben dem Blutzucker (sehr hoch, mindestens 600 mg/dl) und den Blutsalzen werden zusätzlich die Entzündungswerte analysiert, da diese Form der Stoffwechselentgleisung auch durch Infektionen verursacht werden kann. Im Gegensatz zur Ketoazidose ist keine Übersäuerung im Blut feststellbar.
Die akute Hyperglykämie wird klinisch mit der sofortigen Gabe von Insulin behandelt. Betroffene sollten außerdem viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Der Blutzucker sollte in regelmäßigen Abständen gemessen und mittels Teststreifen die Azetonausscheidung im Urin überprüft werden.
Kann man mit viel Trinken den Blutzucker senken?
Behandlung einer Überzuckerung – Auch die Überzuckerung kann mit ganz unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Fühlt man sich als Diabetiker krank, sollte man daher in jedem Fall unverzüglich seinen Blutzucker messen. Nach Möglichkeit sollte man viel Wasser trinken, da alleine durch den Verdünnungseffekt eine Blutzuckersenkung erfolgt (ca.35-70 mg/dl pro Stunde).
Es sollte auf Nahrungsaufnahme verzichtet werden, bis der Blutzucker unter 200 mg/dl fällt. Intensiviert eingestellt insulinpflichtige Diabetiker besitzen in der Regel einen Notfallplan mit der Angabe, wie viel Insulin gespritzt werden muss, um eine bestimmte Blutzuckersenkung zu erreichen. Nach diesem Plan kann bei Überzuckerung verfahren werden.
Liegt ein solcher Plan, z.B. bei Therapie mit Mischinsulinen oder Tabletten nicht vor, so sollte man keinesfalls eigenständig eine Erhöhung der Medikation vornehmen, sondern bei bedenklichen Werten einen Arzt hinzuziehen. Zum Ausschluss einer Übersäuerung des Körpers kann mit speziellen, frei käuflichen Urinteststäbchen der Harn untersucht werden.
Was ist besser Metformin oder janumet?
Janumet war wirksamer als Metformin allein. Die zusätzliche Gabe von 100 mg Sitagliptin zu Metformin senkte den HbA1c-Wert nach 24 Wochen um 0,67 % (von etwa 8,0 %), verglichen mit 0,02 % bei den Patienten, die zusätzlich Placebo erhielten.
Welche Nachteile hat Metformin?
Kontraindikationen beachten – Die gefürchtetste Nebenwirkung des Metformin ist die Laktatazidose, deren Letalität noch heute 50 Prozent beträgt. Die Anfangssymptome sind uncharakteristisch und schleichend: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen.
- Mit zunehmender Azidose treten Hyperventilation, Unruhe und Bewusstseinstrübung auf.
- Intensivmedizinisch stehen die Bikarbonat-Hämodialyse und die Restauration der Nierenfunktion im Vordergrund.
- Die Inzidenz der Laktatazidose unter Metformin ist allerdings sehr gering, sie wird mit drei bis neun Fällen pro 100 000 Patientenjahren angegeben.
Hauptursache scheint die Nichtbeachtung der Kontraindikation Niereninsuffizienz zu sein. Die gleichzeitige Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika kann durch Einschränkung der Ausscheidung von Metformin zur Laktatazidose führen. Auch Cimetidin hemmt die renale Elimination von Metformin durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion.
- Die intravenöse Gabe eines Kontrastmittels kann zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen führen, so dass die Gefahr einer Laktatazidose durch Akkumulation von Metformin entsteht.
- Deshalb ist in Deutschland eine 48-stündige Metformin-Karenz vor und nach Kontrastmittelgabe vorgeschrieben.
Bei korrekter Einhaltung dieser Anwendungsvorschriften und Überwachung der Nierenfunktion ist das Risiko der Metformin-Behandlung gering.
Wie gut ist Metformin wirklich?
Wirkungsweise – Metformin kann nur bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, deren Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert. Es bremst in der Leber die Neubildung Zucker, setzt im Darm das blutzuckersenkende Hormon GLP1 frei und verbessert die Glucoseverwertung.
- Außerdem verbessert es die Wirkung des Insulins.
- Dadurch können vor allem die Muskelzellen mehr Glucose aus dem Blut aufnehmen.
- Metformin hat den Vorteil, dass es – sofern es als einziges Diabetesmittel angewendet wird – fast keine Unterzuckerungen auslöst und auch das Gewicht nicht ansteigen lässt, da es schwach appetithemmend wirkt.
Auch was seinen Einfluss auf die Langzeitfolgen des Diabetes angeht, erweist sich Metformin als günstig. Bei übergewichtigen Menschen senkt es schon nach den ersten Anwendungsjahren das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden und vorzeitig zu sterben. In dieser Hinsicht ist es sowohl einer Behandlung mit Sulfonylharnstoffen als auch einer mit Insulin überlegen.
Seine positiven Eigenschaften haben Metformin zum Mittel der ersten Wahl gemacht sowohl für die Behandlung von normalgewichtigen als auch von übergewichtigen Menschen mit Diabetes. Metformin wird auch gemeinsam mit anderen Diabetesmitteln eingesetzt, wenn eine Substanz allein den Blutzucker nicht ausreichend senkt.
Wie diese Kombinationen zu beurteilen sind, lesen Sie unter Kombination mehrerer blutzuckersenkender Mittel zur Diabetesbehandlung,