Wenn Cortisol und Wachstumshormone den Blutzuckerspiegel durcheinanderbringen: Seltene Hormonerkrankungen als Ursache für Diabetes in Betracht ziehen 25.06.2018 Berlin, Juni 2018 – Für die Diagnose von Diabetes ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel ein zentraler Hinweis auf die Stoffwechselstörung.
- Die Ursachen dafür können auch in einer Überproduktion anderer lebensnotwendiger Hormone liegen.
- Gegenspieler des Insulins, das für die Senkung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist, können den Zuckerstoffwechsel stark beeinflussen.
- Welche Rolle das Stresshormon Cortisol und Wachstumshormone in diesem Zusammenhang spielen und welche gut behandelbaren Hormonerkrankungen wie der Morbus Cushing oder die Akromegalie dahinterstehen können, erläutern Experten auf einer Pressekonferenz am 28.
Juni 2018 in Berlin. Wenn der Blutzuckerspiegel erhöht ist, überzählige Pfunde sich vor allem an Bauch, Hüften und Gesäß sammeln, sich das Gesicht „vollmondartig» rundet, die Muskeln schwach werden und auf der Haut am Bauch Dehnungsstreifen sichtbar werden, dann ist ganz offensichtlich der Stoffwechsel aus der Balance geraten.
Jenseits von Übergewicht, mangelnder Bewegung oder familiärer Veranlagung können die Ursachen dafür hormoneller Art sein», sagt Professor Dr. med. Matthias M. Weber, Leiter der Endokrinologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Häufig wird aufgrund der zu hohen Blutzuckerwerte erst einmal „nur» ein Diabetes diagnostiziert. Eine Hormonuntersuchung kann und sollte dann jedoch Klarheit über mögliche Ursachen bringen: Wird dabei beispielsweise ein Überschuss des Steroidhormons Cortisol festgestellt, kann ein Cushing-Syndrom diagnostiziert werden.
- Von der seltenen Hormonerkrankung sind in Deutschland etwa 3000 Menschen betroffen.
- Ursache für das Zuviel an Cortisol ist meist ein gutartiger hormonproduzierender Knoten in der Hirnanhangdrüse.
- Diesen kann man heutzutage oft sehr gut operativ entfernen oder medikamentös behandeln», erklärt Weber.
- Diabetes und Gewichtsprobleme können also in diesem Fall durch eine Operation geheilt werden.
Cortisol, auch als Stresshormon bekannt, ist ein lebensnotwendiges Hormon. In akuten Belastungssituationen wird es sehr schnell in die Blutbahn ausgeschüttet, regt den Stoffwechsel an, wirkt entzündungshemmend und sorgt dafür, dass im Blut mehr Glukose – also Traubenzucker – als Energielieferant für die Zellen bereitgestellt wird.
- Cortisol ist einer der wichtigsten hormonellen Gegenspieler von Insulin und schwächt dessen Wirkung in den Zellen ab.
- Mit dem Effekt, dass bei Cortisolüberschuss eine Insulinresistenz entstehen kann», erklärt Professor Dr. med.
- Baptist Gallwitz, Mediensprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
„Etwas anders sehen die Therapieoptionen aus, wenn der Cortisolüberschuss durch die langfristige Einnahme von Medikamenten entstanden ist», merkt Weber an. Muss ein Patient beispielsweise wegen einer entzündlichen, autoimmunen oder rheumatischen Erkrankung Kortison in hohen Dosen einnehmen – als Salbe, Spray oder in Tablettenform – kann das ebenfalls Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben.
- Zu den Nebenwirkungen von Kortison gehört eine deutliche Verschlechterung der Blutzucker-Stoffwechsellage.
- Das kann bis zum Auftreten eines Diabetes führen», so Weber.
- Dann müssen Arzt und Patient gemeinsam Nutzen und Risiken abwägen.
- Wenn Kortison als Medikament alternativlos ist, muss der Blutzuckeranstieg mit Diabetesmedikament oder Insulin reguliert werden», so der Diabetologe Gallwitz, der als stellvertretender Direktor an der Medizinischen Klinik IV am Universitätsklinikum Tübingen tätig ist.
Bei den Tumoren in der Hirnanhangdrüse gibt es auch solche, die dazu führen, dass vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Bei Kindern kommt es zum sogenannten Riesenwuchs, der zu schnellem Wachstum, Gelenkschmerzen, Schwitzen und einer hohen Körpergröße führt.
Bei Erwachsenen verändert sich nicht nur das Aussehen mit vergrößerter Nase, prägnanten Wangenknochen, überdimensionierten Händen und Füßen. Die Akromegalie genannte Hormonstörung schädigt auch innere Organe und kann zu Herzerkrankungen und Diabetes führen. Wenn der Tumor früh erkannt wird und noch kleiner als 1 cm Durchmesser hat, sind die Heilungschancen sehr gut; 80 Prozent der Akromegalie-Patienten können dann durch die operative Entfernung des Tumors von ihren Beschwerden geheilt werden.
„Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt. Für die Diagnose eines Diabetes und eine optimale Behandlung müssen wir immer auch die Gegenspieler im Blick haben, also die Hormone, die für mehr verfügbaren Blutzucker sorgen. Nur so können auch seltene Ursachen gefunden und eine optimale Behandlung des Patienten erreicht werden», resümiert Weber.
- Auch wenn das Cushing-Syndrom oder die Akromegalie selten sind, sie sollten als Verursacher veränderter Blutzuckerspiegel in Betracht gezogen werden, sind sich die beiden Diabetesexperten einig.
- Auf der gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Fachgesellschaften am 28.
- Juni 2018 in Berlin stehen neben seltenen Hormonerkrankungen und Diabetes auch die Themen Ökonomisierung in der Medizin, Studium und Ausbildung von Diabetologen sowie translationale Forschungsansätze auf der Agenda.
: Wenn Cortisol und Wachstumshormone den Blutzuckerspiegel durcheinanderbringen: Seltene Hormonerkrankungen als Ursache für Diabetes in Betracht ziehen
Welche Hormone haben Einfluss auf den Blutzuckerspiegel?
Die Bauchspeicheldrüse, in deren Drüsengewebe die stark durchbluteten Zellgruppen der Langerhans-Inseln eingelagert sind, liegt im Oberbauch hinter dem Magen. Sie produziert die Hormone Insulin und Glukagon und steuert so den Blutzuckerspiegel und reguliert das Hun- gergefühl.
Welche drei Hormone steigern den Blutzuckerspiegel?
Blutzucker und Hormonsystem Am August 28, 2018 von in Nicht nur das Hormon Insulin regelt den Blutzucker. Andere Hormone des menschlichen Körpers können diesen ebenfalls stark beeinflussen und das Leben mit der Zuckerkrankheit deutlich erschweren.
Abb. mit freundlicher Genehmigung von Thomas Seilnacht, Bern. Unterrichtsmaterialien zum Thema Mensch. © 1. Das Hormonsystem Der menschliche Körper ist ein kompliziertes System gegenseitig abhängiger Organe und Gewebe. Diese müssen gut zusammenarbeiten, denn eine Unmenge von Funktionen, beginnend beim Körperwachstum im Kindesalter bis zu Verdauung, Stressbewältigung, Fortpflanzung und vielen anderen, müssen fortlaufend überwacht und gesteuert werden.
- Dies geschieht für uns unbewusst und grösstenteils mit Hilfe des Hormonsystems.
- Hormone sind chemische Botenstoffe.
- Sie werden in speziellen Hormondrüsen (siehe Abbildung), aber auch in Zellen des Nervengewebes, des Verdauungstraktes und an anderen Orten gebildet.
- Als Botenstoffe gelangen sie meistens über den Blutkreislauf in alle Körperteile und Organe und lösen dort bestimmte Reaktionen aus.
Dabei muss alles ständig und genauestens kontrolliert werden, da es sonst zu einer Störung des fein ausgewogenen Gleichgewichts des Körpers kommen kann. Dieser Kontrollmechanismus geschieht in der Regel über eine sogenannte Rückkoppelung und ist vergleichbar mit dem Thermostat, der die Heizung unseres Hauses regelt: Misst der Thermostat zu kalte Temperaturen, wird die Heizung nach oben reguliert, und die Temperatur steigt.
- Misst der Thermostat eine zu hohe Temperatur, wird der Heizkörper zurückreguliert, damit die Raumtemperatur sinkt.
- In vergleichbarer Weise kontrolliert jede Hormondrüse den Prozess, den sie steuert.
- Wenn der Kontrollwert zu hoch steigt, wird die Hormonausschüttung reduziert oder ein gegenwirkendes Hormon wird zur Senkung ausgeschüttet.
Wenn der kontrollierte Wert zu niedrig ausfällt, wird die Hormonfreisetzung gesteigert. Dieses an sich einfache Regulationssystem ist aber noch etwas komplizierter, weil einige der hormonproduzierenden Drüsen durch übergeordnete Hormondrüsen gesteuert werden.
Ein Beispiel dafür ist die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Diese ist etwa erbsengross, hängt mit einem Stiel an der Basis des Gehirns und sitzt in einer Grube der inneren Schädelbasis über dem Gaumen auf der Höhe des Nasenrückens. Die von der Hypophyse produzierten Hormone regeln das Wachstum des Körpers und dessen Salzhaushalt, steuern aber auch untergeordnete Hormondrüsen wie die Schilddrüse, die Nebenniere oder die Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden).
Die Tätigkeit der Hypophyse wird ausserdem vom übergeordneten Zentralnervensystem, genauer dem Hypothalamus, überwacht und gesteuert. Ebenfalls eine Sonderrolle nimmt die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ein, in der mehrere Hormone produziert werden, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen (Insulin und Glukagon).
Näheres dazu wurde bereits im «d-journal» 245/2017 (Die Bauchspeicheldrüse – unbekannt und dennoch wichtig) dargestellt. Im Folgenden sollen einige Hormone beschrieben werden, die neben dem bekannten «Zuckerhormon», dem Insulin, ebenfalls den Blutzucker beeinflussen können.2. Stresshormone (Adrenalin, Glukagon, Kortisol, Wachstumshormon) Stress kennen wir alle.
Man versteht darunter psychischen Stress wie Streit, Zahnarztbesuch oder Prüfungen. Andere typische Stresssituationen, die den Körper belasten, sind zum Beispiel körperlich anstrengende Tätigkeiten, Infektionskrankheiten, schwere Erkrankungen und Operationen.
- In all diesen Situationen spielen die Hormone Adrenalin, Glukagon, Wachstumshormon und Kortisol eine wichtige Rolle.
- Adrenalin und Kortisol werden von der Nebenniere, Glukagon von der Bauchspeicheldrüse und Wachstumshormon von der Hypophyse produziert und ans Blut abgegeben.
- Diese Hormone sorgen dafür, dass dem Körper ausreichend Energie zur Bewältigung der Stresssituation zur Verfügung steht.
Energiebereitstellung bedeutet vor allem Mobilisieren der Zuckerreserven. Der Körper regelt dies durch Reduktion der Insulinfreisetzung und Ausschüttung der Stresshormone. Als Folge davon gibt die Leber mehr Zucker ans Blut ab. Der Blutzucker steigt, womit dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht als unter normalen Zuständen.
Typisch ist auch die Stresssituation bei der Unterzuckerung. Durch Ausschütten von Stresshormonen in die Blutbahn versucht der Körper, den Blutzucker wieder anzuheben. Da alle diese Hormone auch andere Reaktionen im Körper auslösen, sind die typischen Symptome bei Hypoglykämie, wie zum Beispiel schneller Puls und Zittern am ganzen Körper, nicht nur Folge der Unterzuckerung, sondern auch Resultat der erhöhten Stresshormonausschüttung.
Bei psychischem Stress ist es schwierig abzuschätzen, wie stark der Effekt der Stresshormone auf den Blutzucker ist. Sicher ist, dass die Art und das Ausmass der psychischen Belastung eine Rolle spielen. In chronischen Stresssituationen, zum Beispiel bei Mobbing am Arbeitsplatz oder bei Arbeitslosigkeit, werden oft ein Blutzuckeranstieg und eine schlechtere Diabeteseinstellung beobachtet.
- Die Frage ist dann allerdings, ob nicht die Stresssituation deshalb zu einer schlechteren Diabeteseinstellung führt, weil die Regelmässigkeit und Korrektheit der Diabetestherapie vernachlässigt wird.
- Bei akutem psychischem Stress, zum Beispiel in einer Prüfung, wird (bei Typ-1-Diabetes) vor allem der Abfall des Blutzuckers nach der Mahlzeit verzögert.
Der Nüchternblutzucker scheint weniger beeinflusst zu werden. (Näheres dazu in «d-journal» 185/2007, «Psychischer Stress als Ursache von Blutzuckerschwankungen».) 3. Hormone in der Pubertät (Geschlechtshormone,Wachstumshormon) Typischerweise sind in der Pubertät die Blutzuckerwerte deutlicheren Schwankungen unterworfen und meistens viel zu hoch.
Auch der HbA1c-Wert verschlechtert sich in der Regel. Das hat viele Gründe. Die Jugendlichen streben weg vom Elternhaus, sie wollen selbständig und eigenverantwortlich ihren Tag gestalten, sich mit Freunden treffen, reisen, die Welt erobern. Sie sind auch extremen Stimmungsschwankungen ausgesetzt, was zu Stressituationen führt.
Der Diabetes tritt in den Hintergrund, wird vernachlässigt und ignoriert. Von hormoneller Seite ist es der Anstieg der Geschlechtshormone (Östrogen, Testosteron und andere), die aus dem Mädchen eine Frau und aus dem Buben einen Mann machen. Diese Hormone sorgen dafür, dass zum Beispiel die Geschlechtsteile und die Schamhaare zu wachsen beginnen und die geschlechtstypischen körperlichen Veränderungen (Muskelmasse, Fettverteilung) sichtbar werden.
- Die Geschlechtshormone setzen aber auch die Insulinwirkung herab.
- Dies bedeutet, dass verhältnismässig mehr Insulin benötigt wird, um eine gute Zuckerstoffwechsellage zu erreichen.
- Hinzu kommt, dass die Geschlechtshormone in sehr wechselnden Konzentrationen im Körper vorhanden sind und ihre Wirkung somit nicht vorhersehbar ist, es folglich zu stärker schwankenden Blutzuckerwerten kommt.
Neben den Geschlechtshormonen wird in der Pubertät ein weiteres Hormon in grösserem Masse ausgeschüttet, nämlich das Wachstumshormon. Es ist verantwortlich für den Wachstumsschub in dieser Phase des Lebens. Es begünstigt aber nicht nur das Wachstum selbst, sondern bewirkt auch eine Senkung der Insulinwirkung.
- Da es hauptsächlich früh morgens ausgeschüttet wird, werden als Folge davon erhöhte Blutzuckerwerte beim Aufstehen beobachtet, was in der Fachsprache als «Dawn-Phänomen» (Dämmerungsphänomen) bezeichnet wird.4.
- Schilddrüse und Blutzucker Die Schilddrüse gibt die beiden Hormone Trijodthyronin und Thyroxin ans Blut ab.
Die Steuerung der Hormonabgabe durch die Schilddrüse erfolgt durch einen Rückkoppelungsprozess mit dem Hypothalamus, der das Hormon TRH abgibt, und der Hypophyse, die das Hormon TSH abgibt. Werden zu hohe Schilddrüsenhormonwerte gemessen, wird weniger TRH und TSH gebildet und die Hormonfreisetzung durch die Schilddrüse gedrosselt und umgekehrt.
- Trijodthyronin und Thyroxin haben eine stoffwechselstimulierende Wirkung, weshalb der Körper mehr Energie benötigt.
- Die Hormone haben darum auch einen Einfluss auf den Blutzucker: Sie steigern die Glukoseabgabe aus der Leber, die Aufnahme von Glukose aus dem Darm und reduzieren die Insulinwirkung.
- Sie begünstigen also einen Blutzuckeranstieg.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird deshalb oft auch ein erhöhter Blutzucker festgestellt, während eine Unterfunktion einen tieferen Blutzucker begünstigt. : Blutzucker und Hormonsystem
Welches Hormon lässt den Blutzucker steigen?
Glukagon sorgt dafür, dass die Leber ihren gespeicherten Leberzucker ins Blut ausschüttet. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an und es entsteht Diabetes.
Welche Faktoren können den Blutzuckerspiegel senken?
Gesund ernähren – Greifen Sie vor allem zu frischen, möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse. Bevorzugen Sie zudem Nahrungsmittel, die ungesättigte Fette enthalten, etwa Olivenöl, Fisch und Nüsse, Das kann helfen, den Blutzucker zu senken.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte zurückzugreifen: Sie bewirken, dass die Kohlenhydrate langsamer ins Blut übergehen. Mit ballaststoffreichen Lebensmitteln (zum Beispiel Vollkornprodukte) vermeiden Sie daher, dass die Blutzuckerwerte nach dem Essen zu stark klettern.
Hier finden Sie weitere Tipps für eine ausgewogene, leckere und gesunde Ernährung bei Diabetes,
Wie senkt der Körper den Blutzuckerspiegel?
Regulation des Blutzuckerspiegels ** Spezialisierte Zellen der Bauchspeicheldrüse messen ständig den Blutzuckerspiegel. Liegt er nicht im Bereich zwischen 80−110 mg Glucose pro 100 ml Blut, schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt eines der beiden Hormone Insulin oder Glukagon aus.
Zusammen regulieren sie den Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse ist eine ca.15 cm lange Drüse, die im hinteren Oberbauch liegt. Neben Hormonen produziert sie einen Großteil der Verdauungsenzyme, die in den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Ist der Blutzuckerspiegel im Blut erhöht, produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin und gibt es ins Blut ab.
Insulin ermöglicht den Körperzellen, Glucose aus dem Blut aufzunehmen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. In den Leber- und Muskelzellen kann die aufgenommene Glucose in Glykogen umgewandelt und gespeichert werden. Glykogen ist ein Vielfachzucker, der aus Glucose aufgebaut ist.
Sinkt der Blutzuckerspiegel unter 80 mg Glucose pro 100 ml Blut, produziert die Bauchspeicheldrüse vermehrt das Hormon Glucagon und gibt es ins Blut ab. Zielzellen, die das Glucagonsignal über ihre Rezeptoren wahrnehmen, geben darauf in Glucose ins Blut ab. Der Blutzuckerspiegel steigt. In Muskel- und Leberzellen regt Glucagon zudem das „Abschmelzen» der Glykogenspeicher an.
Insulin und Glucagon werden als Gegenspieler bezeichnet. Sie wirken beide auf den Blutzuckerspiegel, jedoch mit entgegengesetzter Wirkung. Das Zusammenspiel der Blutzucker-messung, der Hormone Insulin und Glucagon sowie der Aufnahme und Abgabe von Glucose in die Körperzellen und das Blut kann mit einem Modell veranschaulicht werden.
- Benenne die Bauchspeicheldrüse an einem menschlichen Torso und beschreibe deren Lage.
- Beschreibe die Funktionen der Hormone Insulin und Glucagon.
- Vervollständige das dargestellte Modell (Abb.2) mit Stichwort-Texten und Ausschneide-Organen (Abb.1).
- Erkläre (mit Hilfe des Modells), weshalb der Blutzuckerspiegel auch bei längerer sportlicher Belastung, z.B. einem Cooper-Test, einen gewissen Wert nicht unterschreitet.
- Erläutere das Gegenspieler-Prinzip am Beispiel der Blutzuckerregulation.
Abb.1.: Stichwort-Texte, Muskel und Leber zum Ausschneiden Text und Abbildung nach: Fokus Biologie BW 7/8 (2016), Cornelsen Schulverlage, S.134 Abb.2: Modell zur Blutzuckerregulation> Text und Abbildung nach: Fokus Biologie BW 7/8 (2016), Cornelsen Schulverlage, S.134
Welches Vitamin senkt den Blutzuckerspiegel?
Vitamin B12 – Viele Typ-2-Diabetiker bekommen das Medikament „Metformin» verschrieben. Das Antidiabetikum senkt den Blutzuckerspiegel und reduziert die Insulinresistenz. Allerdings kann dieses Medikament einen Vitamin-B12-Mangel auslösen. Gerade bei Diabetikern wirkt sich ein Mangel besonders ungünstig aus, da B12 gemeinsam mit B1 und B6 vor der Nervenkrankenkrankheit „Polyneuropathie» schützt.
Welcher Sport senkt den Blutzuckerspiegel?
Langzeit-Blutzucker (HbA1c) mit Sport senken – Je mehr Muskeln ein Mensch hat, desto stärker sinkt sein Blutzuckerspiegel. Muskeln haben selbst im Ruhezustand – wenn sie gar nicht benutzt werden – einen höheren Energieverbrauch als das Fettgewebe. Diabetiker sollten deshalb durch gezielte Kraftübungen Muskulatur aufbauen.
Welches Hormon beschleunigt den Stoffwechsel?
3. Cortisol – Cortisol ist ein lebenswichtiges Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Das Hormon wirkt zum Beispiel entzündungshemmend, blutzuckerregulierend und steuert den Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Cortisol ist ein wichtiges Stresshormon.
Wie wirkt sich Cortisol auf den Blutzucker aus?
Wie beeinflusst Stress Ihren Blutzucker? – Stress führt u.a. zu einem höheren Cortisolspiegel im Körper. Das Stresshormon Cortisol hemmt die Insulinwirkung und stimuliert gleichzeitig die Produktion von Glukose im Körper und erhöht so über zwei unterschiedlichen Mechanismen den Blutzuckerspiegel.
Können Hormone den Blutzucker beeinflussen?
Hormon-Faktor Nummer 2: Pubertät – Einmalig, aufregend und schon ohne Stoffwechselerkrankung eine Herausforderung – die Pubertät. Für Jugendliche mit Typ-1-Diabetes birgt sie noch ein paar zusätzliche Schwierigkeiten. Denn die hormonellen Veränderungen bringen auch Insulinempfindlichkeit und Insulinbedarf aus dem Gleichgewicht.
Schuld ist unter anderen das Hormon Somatropin. Es ist für das Knochenwachstum verantwortlich und wird während der Pubertät in größeren Mengen ausgeschüttet, allerdings verschlechtert es die Aufnahme von Zucker in den Zellen und lässt so Blutzucker und Insulinbedarf steigen. Insbesondere in den Morgenstunden wird es vom Körper freigesetzt und kann dann ebenfalls zum Dawn-Phänomen führen.
Neben Somatropin werden in der Pubertät auch vermehrt Geschlechtshormone wie Östrogen und Testosteron produziert. Dabei ändert sich die Konzentration dieser Hormone im Blut oft derartig schnell, dass es kaum möglich ist, die Insulinmengen zeitnah anzupassen.
- Es ist also gewissermaßen normal, wenn der Blutzucker bei Jugendlichen Achterbahn fährt.
- Verändertes Schlafverhalten, unregelmäßige Nahrungsaufnahme sowie wechselnde Tagesabläufe und Freizeitaktivitäten sorgen zusätzlich für Instabilität.
- Und nicht zuletzt wird das Erreichen einigermaßen stabiler Blutzuckerwerte noch dadurch erschwert, dass Teenager einfach andere Dinge im Kopf haben als Blutzuckermessen und BE berechnen.
Entsprechend wichtig ist es, dass Heranwachsende bei der Einstellung ihres Diabetes verständnisvolle Unterstützung bekommen. Eltern müssen lernen, loszulassen und Kontrolle abzugeben, ohne den Kontakt gänzlich zu verlieren.
Warum habe ich so einen hohen Zuckerwert wenn ich nichts gegessen habe?
Warum ist der Blutzucker morgens hoch? – In den frühen Morgenstunden, in der Regel ab etwa vier Uhr morgens, bereitet der Körper sich langsam wieder auf das Aufwachen vor. Das erreicht er, indem er vermehrt Hormone wie Cortisol, Adrenalin, Glukagon, Katecholamine und Wachstumshormone produziert.
- Im Gegensatz zu Melatonin haben sie eine anregende Wirkung.
- Doch wie erklärt sich dadurch das Dawn-Phänomen? Die Morgen-Hormone sind so etwas wie die Gegenspieler des Insulins,
- Cortisol, Glukagon & Co.
- Versetzen den Körper in einen leichten Stresszustand: Das ist notwendig, damit du ausreichend Energie hast, um aufzustehen.
Allerdings gibt die Alarmbereitschaft gleichzeitig auch der Leber das Signal, mehr Glukose bereitzustellen. Der Körper speichert Zucker in Form von Glykogen, um für einen Notfall gerüstet zu sein. Über die sogenannte Gluconeogenese, also eine Art „Neuproduktion», sorgt die Leber dafür, dass Glukose im Blut zirkuliert – auch wenn keine Nahrung zugeführt wurde.
Die Folge: Der Nüchternblutzucker steigt. Eine weitere Theorie ist, dass die Insulinsensitivität von Leber und Muskeln – also die Bereitschaft der Zellen, das Insulinsignal zu befolgen und die Glukose aufzunehmen – am Morgen geringer ist. Als Schuldige gelten auch hier die Wachstumshormone. Im Prinzip ist das Dämmerungsphänomen ähnlich wie das, was in deinem Körper passiert, wenn du Sport treibst.
Falls du einen Glukosesensor trägst, kennst du den Effekt wahrscheinlich: Selbst bei nüchternem Magen kann es sein, dass deine Glukosewerte während eines Workouts plötzlich ansteigen. Je intensiver die Trainingseinheit, desto stärker in der Regel der Anstieg.
Der Grund: Sowohl Nahrungsmangel (bzw. ein Mangel an verfügbarer Glukose) als auch körperliche Anstrengung sind für den Körper Stressfaktoren. Als Folge schüttet er Stresshormone aus, um zu veranlassen, dass zusätzliche Glukosereserven bereitstehen. Damit gewährleistet er, dass du maximal leistungsfähig bist.
Das erklärt, warum Stress einen enormen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Auch emotionale Stressfaktoren oder Schmerzen, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Polyneuropathie, können dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel nach oben geht. Ob es sich bei dir wirklich um das Dawn-Phänomen handelt, erkennst du also auch daran, wann genau und wie häufig dein Blutzuckerwert ansteigt.
Welcher Alkohol senkt den Blutzuckerspiegel?
Der nach der Nahrungsaufnahme übliche Blutzuckeranstieg mit der dazugehörigen Insulinantwort lässt sich durch den Konsum von Alkohol zu oder vor einer Mahlzeit reduzieren – Neben dem übermäßigen, gesundheitsschädlichen Verzehr von Alkohol liefert dieser auch durchaus gute Gründe, sich ab und zu ein Gläschen zu gönnen.
- Die Vorteile von Rotwein mit sekundären Pflanzenstoffen sind weitreichend bekannt, doch unabhängig davon bewirkt schon der reine Alkoholgehalt gesundheitsfördernde Effekte.
- In einer australischen Studie von der University of Sydney kontrollierten die Forscher um Jennie Brand-Miller den Einfluss von drei Sorten alkoholischer Getränke auf den postprandialen Blutzuckeranstieg in gesunden Probanden.
Als Referenzdaten galten eine Alkoholzufuhr von Weißwein, Bier oder Gin im Vergleich zu einer Portion Weißbrot mit jeweils 1.000 Kilojoule. Hier waren die Effekte von Weißbrot auf den Blutzuckerspiegel natürlich am größten. Anschließend untersuchte die Forschungsgruppe die Kombination aus einer Testmahlzeit (Weißbrot und Margarine) zu einem mit Wasser, zum anderen mit einem von den vorher genannten alkoholischen Getränken.
Dabei schnitt die Kombination aus Weißbrot und Wein am besten ab. Im dritten Versuch kontrollierten die Forscher den Einfluss eines Aperitifs, bestehend jeweils aus 20 Gramm Alkohol in Form von Bier, Weißwein oder Gin, und einer im Kohlenhydratanteil gleichen Mahlzeit. Hier zeigte Bier in Kombination mit dem Testessen den niedrigsten Anstieg von Glucose im Blut.
Auslöser ist der schon vor dem Testessen leicht gestiegene Blutglucosespiegel aufgrund des eigenen Kohlenhydratanteils des Bieres. Fazit: Unabhängig von der Sorte des alkoholischen Getränks zu einer Mahlzeit, konnte die Studie insgesamt eine Erniedrigung des Blutzuckeranstiegs mit der dazugehörigen Insulinantwort um bis zu 37 Prozent aufweisen.
- Diese Ergebnisse unterstützen viele andere Untersuchungen, die bereits positive Effekte von Alkohol aufzeigten.
- Unter anderem kann sich die Prävalenz für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes Typ 2 durch einen moderaten Alkoholkonsum erniedrigen.
- Ferner kann Alkohol zu einer Steigerung der HDL-Konzentration sowie dem langsameren Anstieg der Blutglucose- und Insulinkonzentration führen, als auch die Glucosetoleranz und Insulinresistenz verbessern.
Literatur: Jennie C Brand-Miller, Kaniz Fatima, Christopher Middlemiss, Marian Bare, Vicki Liu, Fiona Atkinson and Peter Petocz: Effect of alcoholic beverages on postprandial glycemia and insulinemia in lean, young, healthy adults. American Journal of Clinical Nutrition, Vol.85, No.6, June 2007, 1545-1551.
Welches Öl senkt den Blutzucker?
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Mit einem aktiven Lebensstil und einer gesunden Ernährung können Sie ihr Diabetesrisiko deutlich verringern. Mehrere Studien zeigen, dass der reichliche Verzehr von gesundem Olivenöl ebenfalls dazu beitragen kann.
Wie regeln Hormone den Blutzuckerspiegel?
Welche Hormone sind für die Blutzuckerregulation verantwortlich? Es sind die Hormone Insulin und Glucagon für die Blutzuckerregulation wichtig. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, während Glucagon ihn ansteigen lässt. Sie arbeiten also als Gegenspieler.
Was reguliert den Zuckerhaushalt im Körper?
Zuckerkrank? – Zucker als Energielieferant – Grundsätzlich enthält das Blut aller Menschen Zucker (Glukose). Der Zucker ist der Treibstoff, aus dem die Körperzellen lebenswichtige Energie gewinnen. Diese Energie nimmt der Mensch mit der Nahrung auf. Das Blut transportiert den Zucker in die Zellen, wo er verbrannt und in Energie umgewandelt wird.
- Für die Öffnung der Zellen und die Regulierung des Zuckerhaushalts ist das Hormon Insulin zuständig.
- Ist der Organismus gesund, produziert er das benötigte Insulin selbst, und zwar in der Bauchspeicheldrüse.
- Gleich nach dem Essen versorgt sie den Körper mit dem notwendigen Insulin und sorgt dafür, dass der Blutzuckergehalt wieder absinkt.
Bei Personen mit Diabetes ist dieser Vorgang gestört und der Blutzuckergehalt schnellt nach oben. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel verursacht Müdigkeit und mindert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Der Körper scheidet mehr Flüssigkeit aus, Betroffene sind deshalb häufig sehr durstig.
Was macht Glucagon im Körper?
Glucagon erhöht den Blutzuckerspiegel und hat aber noch weitere metabolische Wirkungen. Glucagon : verstärkt die Gluconeogenese, den Glykogenabbau und die Glucosefreisetzung. stimuliert die Lipolyse, die β-Oxidation und die Bildung von Ketonkörpern aus Fettsäuren.
Welche Hormone spielen bei der Blutzuckerspiegel eine wichtige Rolle?
Welche Hormone sind für die Blutzuckerregulation verantwortlich? Es sind die Hormone Insulin und Glucagon für die Blutzuckerregulation wichtig. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, während Glucagon ihn ansteigen lässt. Sie arbeiten also als Gegenspieler.
Können Hormone den Blutzucker beeinflussen?
Hormon-Faktor Nummer 2: Pubertät – Einmalig, aufregend und schon ohne Stoffwechselerkrankung eine Herausforderung – die Pubertät. Für Jugendliche mit Typ-1-Diabetes birgt sie noch ein paar zusätzliche Schwierigkeiten. Denn die hormonellen Veränderungen bringen auch Insulinempfindlichkeit und Insulinbedarf aus dem Gleichgewicht.
- Schuld ist unter anderen das Hormon Somatropin.
- Es ist für das Knochenwachstum verantwortlich und wird während der Pubertät in größeren Mengen ausgeschüttet, allerdings verschlechtert es die Aufnahme von Zucker in den Zellen und lässt so Blutzucker und Insulinbedarf steigen.
- Insbesondere in den Morgenstunden wird es vom Körper freigesetzt und kann dann ebenfalls zum Dawn-Phänomen führen.
Neben Somatropin werden in der Pubertät auch vermehrt Geschlechtshormone wie Östrogen und Testosteron produziert. Dabei ändert sich die Konzentration dieser Hormone im Blut oft derartig schnell, dass es kaum möglich ist, die Insulinmengen zeitnah anzupassen.
Es ist also gewissermaßen normal, wenn der Blutzucker bei Jugendlichen Achterbahn fährt. Verändertes Schlafverhalten, unregelmäßige Nahrungsaufnahme sowie wechselnde Tagesabläufe und Freizeitaktivitäten sorgen zusätzlich für Instabilität. Und nicht zuletzt wird das Erreichen einigermaßen stabiler Blutzuckerwerte noch dadurch erschwert, dass Teenager einfach andere Dinge im Kopf haben als Blutzuckermessen und BE berechnen.
Entsprechend wichtig ist es, dass Heranwachsende bei der Einstellung ihres Diabetes verständnisvolle Unterstützung bekommen. Eltern müssen lernen, loszulassen und Kontrolle abzugeben, ohne den Kontakt gänzlich zu verlieren.
Was hat Einfluss auf den Blutzuckerspiegel?
Je mehr und je schneller die Kohlenhydrate in die Blutbahn ge- langen, desto höher steigt der Blutzuckerspiegel an. Zucker, Traubenzucker, Honig, Süßigkeiten, mit Zucker gesüßte Getränke, Fruchtsäfte Enthalten viel Zucker Diese Lebensmittel erhöhen den Blutzucker am schnellsten („überfallartig’).
Wie regulieren Hormone den Blutzuckerspiegel?
Der Blutzuckerspiegel wird mithilfe der Hormone Insulin und Glukagon geregelt. Insulin senkt den Blutzucker, während Glukagon den Blutzuckerspiegel erhöht,