Erst Lungenentzündung, dann Erschöpfung und Schmerzen – Prof. Dr. Sven Gläser Lungenentzündung, Fieber und andere Corona-Beschwerden sind weg, andere Beschwerden bleiben oder kommen hinzu. Professor Dr. Sven Gläser, Chefarzt in der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Infektiologie im Vivantes Klinikum Neukölln und am Vivantes Klinikum Spandau, beschreibt, woran die Betroffenen leiden: „Nach der Infektion kommt es bei Einzelnen zu längerfristigen Beschwerden.
Diese reichen von körperlichen Problemen wie Magen- und Darmbeschwerden, Husten, Halsschmerzen etc. bis zu Symptomen wie Müdigkeit, Leistungseinschränkung und Abgeschlagenheit. In einzelnen Fällen kann ein ausgeprägtes Fatigue-Syndrom, ein Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit, auftreten.
In sehr einzelnen Fällen kann dies bis zu einer nahezu vollständigen Immobilisierung führen.»
Welche Corona Nachwirkungen gibt es?
Long COVID: Langzeitfolgen von COVID-19 Die gesundheitlichen Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 umfassen Beeinträchtigungen der körperlichen, geistigen und psychischen Gesundheit, welche die Funktionsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität einschränken.
Die berichteten Symptome sind sehr verschieden. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten und unterschiedlich lange andauern. Ein einheitliches Krankheitsbild Long COVID gibt es bislang nicht. Viele Menschen mit Long COVID berichten eine sogenannte „Fatigue». Als Fatigue bezeichnet man eine starke, anhaltende Schwäche und schnelle Erschöpfung.
Aber auch viele weitere körperliche, geistige und psychische Beschwerden sind möglich. Dazu zählen zum Beispiel Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen sowie Muskelschwäche und Muskelschmerzen. Auch psychische Probleme wie depressive Symptome und Ängstlichkeit sowie Störungen von Geschmack und Geruch werden häufig berichtet.
Welche Spätfolgen hat Omikron?
Herz und Gehirn: Spätfolgen drohen auch bei mildem Verlauf – Auch wenn eine Infektion mit Omikron mild verlaufen ist, kann es zu Spätfolgen kommen: Viele Menschen leiden nach der Genesung zum Beispiel an Atemlosigkeit, Erschöpfung und Herzproblemen. Für frühere Varianten des Coronavirus konnten Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in einer nachweisen, dass noch zehn Monate nach einer milden Infektion Veränderungen an Herz, Lunge und Niere zu sehen waren.
- Außerdem gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine Beinvenenthrombose.
- Und auch das Gehirn könnte betroffen sein: Eine aktuelle aus England deutet darauf hin, dass schon eine milde Covid-Infektion das Hirn angreift: Bei den untersuchten Menschen, die an der Alpha-Variante des Coronavirus erkrankt waren, zeigten sich charakteristische Veränderungen in der grauen Substanz des Gehirns, außerdem nahm die Größe des Gehirns ab.
Ob diese Schäden dauerhaft sind, konnte in der Studie nicht festgestellt werden, dazu sind weitere Untersuchungen nötig.
Was können Long Covid Symptome nach einer überstandenen COVID-19 Infektion sein?
Webseite informiert über Long Covid Betroffene von Long-Covid-Symptomen finden auf einem neuen online-Angebot der BZgA umfangreiche Informationen und Hilfe Foto: Bundesregierung/Stutterheim Starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Kurzatmigkeit oder psychische Beschwerden – das können Symptome nach einer überstandenen Corona-Infektion sein.
Was macht Corona mit meinem Körper?
3D-Video mit schwenkbarer 360°-Ansicht Das Virus infiziert die oberen Atemwege – Das Immunsystem beginnt sehr schnell mit einer allgemeinen Abwehrreaktion auf die eingedrungenen Viren: Fresszellen verdauen sowohl Viren als auch beschädigte Körperzellen. Dabei geben sie Stoffe ab, die die weitere Immunantwort regulieren. Gleichzeitig erkennen Killerzellen mit Viren infizierte Körperzellen und zerstören diese. Was sind die ersten Symptome ? Nach dem Virus-Befall des Rachens können ein rauer Hals, Halsschmerzen und vor allem ein trockener Husten als erste Anzeichen auftreten. Auch der Geruchs- und der Geschmackssinn können beeinträchtigt sein. Virus besonders leicht weitergeben, Diese hohe Infektiosität hält ungefähr eine Woche an. Zu Beginn der zweiten Woche nach Krankheitsbeginn zeigt sich, ob das Immunsystem die Oberhand gewinnt oder ob sich das Virus weiter ausbreiten kann. Das Immunsystem kann die Viren inzwischen schon so weit bekämpft haben, dass die Infektion zurückgeht, Kann sich das Virus jedoch weiter ausbreiten, schreitet die Erkrankung fort und nimmt einen schwereren Verlauf,
Kann Corona Gelenkschmerzen verursachen?
Wie auch bei anderen Infekten verspüren Betroffene im Rahmen einer akuten SARS-CoV-2 Infektion häufig Gelenksschmerzen (Arthralgien) und Muskelschmerzen (Myalgien). Kurzfristig können hier Schmerzmedikamente wie beispielsweise Paracetamol oder entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt werden.
- Bei Patienten mit einem Post- COVID Syndrom (Dauer länger als 3 Monate nach Infektion) wird neben anderen Symptomen ebenfalls über Beschwerden am Bewegungsapparat berichtet, die auch meist als Muskelschmerzen und Gelenksschmerzen beschrieben werden.
- Bei Betroffenen, die länger als drei Monate eine solche Symptomatik aufweisen, kann über den Hausarzt eine Zuweisung zu einer weiterführenden Abklärung vorgenommen werden.
Im Rahmen dieser Abklärung werden folgende Maßnahmen durchgeführt: Zunächst soll in der Patientengeschichte erhoben werden, ob vorbestehende rheumatische Beschwerden und Erkrankungen bekannt sind, oder die Beschwerden am Bewegungsapparat in Zusammenhang mit COVID-19 neu aufgetreten sind.
Mittels klinischer Untersuchung wird die Beweglichkeit und Kraft der peripheren Gelenke und der Wirbelsäule untersucht, insbesondere hinsichtlich Schwellung, Druckschmerzhaftigkeit und Überwärmung peripherer Gelenke und der Muskulatur. Weiterführende Maßnahmen wie Labor und Bildgebung können dann in Abhängigkeit von Besonderheiten in der Patientenschilderung und klinischen Untersuchung erfolgen.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden abschließend die therapeutischen Möglichkeiten (u.a. medikamentöse und nichtmedikamentöse Schmerztherapie, Physiotherapie, Verhaltenstherapie) besprochen. Alle Formen von Schmerzen haben auch eine psychische Komponente, da Schmerzen immer mit Angst und Unwohlsein einhergehen.
- Wenn aber Schmerzen langanhaltend sind und die akute Ursache überdauern dann entwickelt sich eine „Schmerzstörung».
- Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Erkrankung aus dem Gebiet der Somatischen Belastungsstörung (körperliche Symptome die durch psychischen Stress (mit-) bedingt sind).
- Der Schmerz wird hierbei die eigentliche Krankheit.
Häufig gibt es begleitend Schlafstörungen oder depressive Symptome. Entspannungsübungen, Aktivitätsaufbau und eine Tagesstrukturierung sind beim Selbstmanagement von chronischem Schmerz wichtig. Anleitungen hierzu finden sie unter www.psychosomatik-innsbruck.at
Welche Herzprobleme nach Corona?
Langzeitfolgen am Herz – Dass gerade Patienten mit einem vorerkrankten Herzen oder kardialen Risikofaktoren wie Bluthochdruck besonders gefährdet für schwere Covid-19-Verläufe sind, stellte sich schnell in der Pandemie heraus. Nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre ist das Herz aber über den akuten Infekt hinaus gefährdet, einen Schaden davonzutragen.
Typische anhaltende Herzbeschwerden, über die Patienten in der Folge noch weiter klagen, sind: Brustschmerzen, Herzstolpern, Kurzatmigkeit und eingeschränkte körperliche Belastbarkeit/Schwäche nach körperlicher Belastung. US-Wissenschaftler haben sich dazu zum Beispiel in einer großen Studie bei über 150.000 ehemaligen Militärangehörigen mit überstandener Covid-Erkrankung ein Jahr lang den Gesundheitsstatus angeschaut und die Daten mit denen von Nichtinfizierten und Patienten aus „Vor-Corona-Zeiten» verglichen.
Sie konnten tatsächlich unter anderem eine deutlich erhöhte Fallzahl an Vorhofflimmern und anderen Rhythmusstörungen, von ischämischer Herzerkrankung, also KHK, und Herzschwäche feststellen. So hatten Covid-Patienten nach einem Jahr ein um 72 Prozent höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz im Vergleich zu Kontrollpersonen ohne Infektion.
Können Symptome bei Corona wieder schlimmer werden?
Covid-19 kann ohne Folgeschäden wieder ausheilen. In manchen Fällen können aber Langzeitfolgen auftreten – auch bei mildem Verlauf. Halten die Beschwerden einer Covid-19-Erkrankung länger als vier Wochen an oder treten sie nach überstandener Erkrankung neu auf, spricht man von Long Covid.
Wie lange fühlt man sich schlapp nach Corona?
Wie lange dauern die Beschwerden an? – Die Dauer der Beschwerden durch das Erschöpfungssyndroms (Fatigue) nach einer Corona-Infektion ist unterschiedlich. Betroffene berichten in der Regel über Wochen und Monaten, in denen sie dauernd müde und erschöpft sind.
Was kann man gegen Erschöpfung nach Corona tun?
Viele Patienten erholen sich wieder – Ein Teil der Patientinnen und Patienten entwickelt das sogenannte, kurz CFS. Es zeichnet sich aus durch schwere Müdigkeit (Fatigue), Belastungsintoleranz und weitere Beschwerden wie Schmerzen, Störungen von Schlaf und Kreislauf.
Die Diagnose wird gestellt, wenn die Beschwerden sechs Monate andauern und den Alltag beeinträchtigen. Wie viele Menschen nach einer Covid-Erkrankung ein CFS entwickeln, ist noch unklar. Wer davon betroffen ist, braucht eine langfristige ärztliche Betreuung. Immerhin: Die meisten Menschen erholen sich von der Müdigkeit nach einer Corona-Infektion.
Das bestätigt Expertin Baum: „Der Eindruck aus den Hausarztpraxen ist: Ganz viele Menschen haben drei bis sechs Monate damit Probleme. Doch dann geht es den meisten wieder gut.» Der Mehrheit hilft es, maßvoll körperlich aktiv zu sein. Für den Einzelnen kommt es darauf an, das richtige Pensum zu finden.
Kann Corona Nervenschmerzen verursachen?
Einige Menschen leiden in den Monaten nach einer Covid-Erkrankung selbst bei leichtem Verlauf noch unter neurologischen Problemen. Etwa 80% der Patient*innen, die mit einer Coronaviruserkrankung im Krankenhaus behandelt werden, haben neurologische Beschwerden.
Welche Schmerzen bei Long COVID?
Welche Covid-19-Langzeitfolgen auftreten können – Die Auswirkungen einer Infektion mit dem Corona-Virus auf Körper und Psyche sind vielseitig. Nach einer überstandenen Infektion berichten viele Menschen über anhaltende körperliche Beschwerden wie:
Atemnot und Husten Gefühl, nicht tief einatmen zu können – auch aufgrund von anhaltender Schwäche und Müdigkeit (Fatigue) Schmerzen der Muskulatur, Schmerzen und Missempfindungen der Nerven, vornehmlich in Füßen und Beinen, aber auch den Händen und Armen. Verlust des Geruchs- und Geschmacksempfindens
Viele Patienten leiden darüber hinaus unter anhaltenden seelischen und psychischen Belastungen, die in einigen Fällen in Posttraumatischen Belastungsreaktionen münden:
Erfahrungen von ggf. intensivmedizinischen Behandlungen und von teilweise als belastend oder überfordernd wahrgenommenen Isolierungsmaßnahmen führen zu Ängsten. Neben der zum Teil erheblichen Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer akuten Erkrankung sehen viele Menschen die zu erwartenden Einschränkungen, z.B. Sorge um den Arbeitsplatz, Kurzarbeit oder die Aufgabe, eine schwierige familiäre Situation, einschließlich Kinderbetreuung, organisieren zu müssen, als Überforderung an.
Wenn diese Symptome nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten, spricht man von einem Post-Covid- bzw. Long-Covid-Syndrom, In einer Studie in der amerikanischen Fachzeitschrift JAMA wird berichtet, dass über 80% der Betroffenen an einer oder mehreren dieser Beschwerden anhaltend leiden – unabhängig vom Schweregrad der verlaufenden Infektion mit dem Corona-Virus.
Kann man Long COVID im Blut erkennen?
Long COVID Studie: Blutwerte zeigen Umprogrammierung von Immunzellen an Wenn die Symptome bleiben: Viele Menschen leiden nach einer überstandenen COVID-19 Infektion an einer Folgeerkrankung, dem sogenannten Long COVID-Syndrom. Eine Forschungsgruppe der Universitätsmedizin Halle hat nun molekulare Hinweise auf verschiedene Subgruppen bei Long COVID gefunden.
Dabei treten Muster auf, die einen möglichen Therapieansatz versprechen. Die Daten legen nahe, dass unterschiedliche Mechanismen zur Entstehung des Syndroms führen, darunter auch eine ‚Umprogrammierung‘ von Immunzellen. Alle Teilnehmenden wurden über „DigiHero» rekrutiert, eine deutschlandweite Studie der Universitätsmedizin Halle zur digitalen Gesundheitsforschung.
Die Ergebnisse wurden jüngst in der Fachzeitschrift Journal of Medical Virology veröffentlicht. Bei einer Infektion gehören bestimmte Immunzellen, sogenannte Makrophagen, zur ersten Schutzmauer der körpereigenen Abwehrreaktion. Gemeinsam mit deren Vorläufern, den Monozyten, sind sie wichtige Zellen des angeborenen Immunsystems.
Entscheidend ist ihre Rolle bei der Aktivierung und Regulation der Immunreaktion, indem sie Immunfaktoren als Botenstoffe ausschütten. Die hallesche Forschungsgruppe um Prof. Dr. Mascha Binder zeigte bereits, dass die Blutkonzentration von bei Menschen mit Long COVID Symptomen erhöht ist. Bisher war nicht klar, in welchem Umfang die Ausschüttung dieser Faktoren gestört ist und man vermutete, dass nicht beseitigte Virusreste im Blut während der akuten COVID-19 Phase die Regulation dieser Immunzellen beeinflussen könnten.
Hinweise auf mehrere Subgruppen von Long COVID „In der aktuellen Studie haben wir den Fokus auf weitere entzündungs- sowie fibrosefördernde Immunfaktoren gelegt, die durch Monozyten und Makrophagen ausgeschüttet werden können», erklärt Dr. Christoph Schultheiß, Erstautor der Studie und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV der Universitätsmedizin Halle.
- Dabei zeigte sich, dass bei Long COVID die Regulation der Ausschüttung dieser Immunfaktoren erheblich gestört ist.» Diese ‚Umprogrammierung‘ trat in zwei ausgeprägten Mustern auf, wie die Wissenschaftler:innen herausfanden.
- Darüber hinaus wurde die Blutkonzentration des viralen S1 Spike-Proteins, welches das COVID-19 Virus für die Infektion von Zellen nutzt, untersucht.
Das ließ sich bei manchen Studienteilnehmenden nach überstandener COVID-19 Infektion nachweisen, insbesondere bei denen mit Long COVID. Diese Blutwerte zeigten allerdings keinen Zusammenhang zu den entdeckten Mustern der deregulierten Immunreaktion, wie bisher vermutet wurde.
Wir gehen deshalb derzeit von verschiedenen molekularen Subgruppen bei Long COVID aus, die auf unterschiedliche zugrundeliegende Mechanismen in der Entstehung der Erkrankung zurückzuführen sind», so Schultheiß. Individuelle Symptome erlauben bisher keine Rückschlüsse Bemerkenswert ist zudem, dass die entdeckten Subgruppen scheinbar in keinem Zusammenhang zu den Symptomen der Long COVID Erkrankten stehen.
„Klinisch ist Long COVID bereits gut definiert. Nun gilt es, die Mechanismen bei der Entstehung der Krankheit besser zu verstehen und mit dem klinischen Bild zu verknüpfen», erläutert Prof. Dr. Mascha Binder, Leiterin der Forschungsgruppe und Direktorin der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV der Universitätsmedizin Halle.
„Wir konnten mehrere Immunfaktoren im Blut identifizieren und deren Rolle bei Long COVID nochmals unterstreichen. Für einige dieser Faktoren existieren bereits therapeutische Möglichkeiten, um der Deregulierung entgegenzuwirken», so Binder. Untersuchte Bioproben über digitale Gesundheitsstudie gewonnen Die veröffentlichten Ergebnisse sind auch der zu verdanken.
Über den digitalen Weg konnte DigiHero deutschlandweit bereits Tausende Menschen zu gesundheitlichen Aspekten befragen. „Nach Beginn der Pandemie haben wir weitere Teilprojekte auf den Weg gebracht. Dadurch konnten mehrere Hundert Teilnehmende gewonnen werden, die Fragen zu ihrer Geschichte mit COVID-19 beantworteten und der Forschung Blut als Bioproben zur Verfügung stellen», berichtet vom Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Universitätsmedizin Halle.
Interessierte sind eingeladen, an DigiHero teilzunehmen. Hintergrund Long COVID, post-COVID Syndrom oder PASC (Postakute Folgeerscheinungen einer SARS-CoV-2-Infektion) beschreibt eine Vielfalt von Symptomen, die sich Wochen oder Monate nach einer COVID-19 Infektion fortsetzen. Dazu gehören unter anderem Müdigkeit, Atemnot, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Körperschmerzen, Herzklopfen sowie Schlaf- und Angststörungen.
Die Mechanismen von Long COVID sind noch nicht vollständig geklärt, man vermutet jedoch unter anderem, dass persistente immunogene Virusreservoirs im Körper die überschießende Immunreaktion auslösen. Nicht alle Menschen, die COVID-19 hatten, entwickeln Long COVID.
Originalpublikation Schultheiß C, Willscher E, Paschold L, Gottschick C, Klee B, Bosurgi L, Dutzmann J, Sedding D, Frese T, Girndt M, Höll JI, Gekle M, Mikolajczyk R, Binder M. Liquid biomarkers of macrophage dysregulation and circulating spike protein illustrate the biological heterogeneity in patients with post-acute sequelae of COVID-19.
J Med Virol,2023 Jan;95(1):e28364. doi: : Long COVID Studie: Blutwerte zeigen Umprogrammierung von Immunzellen an
Was kann Corona verursachen?
Symptome und Krankheitsverlauf Sowohl banale Erkältungen und die Grippe (Influenza) als auch COVID-19 sind ansteckende Atemwegsinfektionen. Bei COVID-19 können alle Symptome einer akuten Atemwegsinfektion auftreten. COVID-19 kann daher nicht allein anhand der Symptome von einer Erkältung oder Grippe unterschieden werden, kann aber durch einen nachgewiesen werden.
- Erkältung, Grippe und COVID-19 werden durch unterschiedliche Viren hervorgerufen.
- Zahlreiche verschiedene Viren wie beispielsweise Rhinoviren führen zu Erkältungen.
- Für die Grippe sind Influenzaviren verantwortlich.
- COVID-19 wird durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht.
- COVID-19 verbreitet sich leichter als die Grippe.
Es kann zudem länger dauern, bis bei Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 erste Symptome auftreten und Infizierte können länger ansteckend sein als bei der Grippe. Krankheitszeichen einer Erkältung sind vor allem Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, seltener kommt es auch zu erhöhter Temperatur oder Fieber.
In Einzelfällen, insbesondere bei Menschen mit Immunschwäche und Kleinkindern, können sich Komplikationen entwickeln. Die Grippe (Influenza) ist oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber gekennzeichnet, begleitet von Kopf- und/oder Gliederschmerzen und deutlichem Krankheitsgefühl. Häufig kommt ein trockener Reizhusten hinzu.
Weitere Krankheitszeichen können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Schnupfen, selten auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein. Allerdings zeigt nur ein Drittel der mit Influenzaviren infizierten Personen den typischen, fieberhaften Krankheitsverlauf.
- Bei einem weiteren Drittel verläuft die Grippe leichter und ein Drittel entwickelt gar keine Krankheitszeichen.
- Häufigste Komplikationen einer Grippe sind Lungenentzündungen.
- Die Grippe kann vor allem bei älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren zu Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung führen und dann sogar tödlich verlaufen.
Bei Kindern zählen Mittelohrentzündungen zu den möglichen Komplikationen. Selten können Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels auftreten (siehe auch sowie ). Häufige Krankheitszeichen von COVID-19 sind in Deutschland Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber.
Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche und im Verlauf auch Atemnot können auftreten. Weitere Krankheitszeichen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Bindehautentzündung, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung und Benommenheit (Somnolenz) sind ebenfalls möglich (siehe auch Frage „ » und Themenseite „»).
Eine Besonderheit von COVID-19 sind Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns. Wie bei der Grippe variieren die Krankheitsverläufe bei COVID-19 stark. Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann ohne Krankheitszeichen bleiben, es sind aber auch schwere, lebensbedrohliche Krankheitsverläufe möglich.
- Nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organsysteme können von einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen sein.
- Verschiedene Komplikationen wie Versagen der Atem- und Kreislauffunktion, eine Mitbeteiligung des Herzens oder der Nieren sowie schwere Entzündungsreaktionen sind möglich.
Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19, aber auch jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen können betroffen sein (siehe auch Frage „ «). Noch Wochen oder Monate nach einer Erkrankung an COVID-19 können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen (weitere Infos unter ).
Was passiert mit der Lunge wenn man Corona hat?
Pressemitteilung Einzelzellanalyse: Codierte Zellproben während ihres Transports in winzigen Tröpfchen. © Petermann l MDC Einblick in infiziertes Lungengewebe (Abb. A). Schon am zweiten Tag befällt, rot markiert, fast alle Bereiche der Lunge. Nachteilig für die Lungenfunktion: Sowohl die auskleidenden Zellen der Atemwege (B, Pfeilspitze) als auch die für den Gasaustausch zuständigen Zellen der Lungenbläschen (Pneumozyten Typ I und II – Pfeil in C und D) werden durch das Virus befallen und zerstört. Das Endothel, die auskleidenden Zellen der Blutgefäße (Pfeilspitze), wird selbst nicht infiziert, reagiert jedoch sehr stark auf das Virus. Es löst damit eine Einwanderung von Entzündungszellen, vorrangig von T-Zellen (Pfeil), aus. Balken: 50µm © Dietert, Gruber l Freie Universität Berlin.
- Gemeinsame Pressemitteilung der Charité, des MDC und der Freien Universität Berlin Bei ist die Immunantwort entscheidend für die Schwere der Erkrankung.
- Was aber genau in der Anfangsphase der Krankheit in Lunge und Blut geschieht, war bislang unklar.
- Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft ( MDC ) und der Freien Universität Berlin haben nun die zellulären Mechanismen zu Beginn einer entzündlichen Lungenschädigung, ausgelöst durch eine -Infektion, untersucht.
Verantwortlich für Schäden, die eine Beatmung notwendig machen, ist demnach nicht eine direkte Zerstörung der Lunge durch die Vermehrung des Virus. Vielmehr sind entzündliche Prozesse und das Endothel der Lunge maßgeblich an schweren Verläufen beteiligt, wie die Forschenden jetzt im Fachmagazin Nature Communications * beschreiben.
- Seit eineinhalb Jahren versuchen Forschende auf der ganzen Welt, die durch das Coronavirus verursachte Erkrankung zu verstehen.
- Bis heute gibt es nahezu keine Medikamente zur Behandlung der Krankheit, die zu akutem Lungenversagen führen und neben der Lunge weitere Organe und Organsysteme schädigen kann.
Eine der Hürden: wird unter anderem durch eine fehlgeleitete, mitunter überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems verursacht. Um therapeutische Angriffspunkte zu finden, ist es notwendig, im Detail zu verstehen, wie und wo genau welche nachteiligen Prozesse im Körper ausgelöst werden.
Die patientenzentrierte Forschung stößt hierbei an Grenzen – vor allem wenn es darum geht, in der frühen Phase der Infektion Krankheitsmechanismen zu untersuchen. Biomaterial als Grundlage für Studien ist in der Regel erst nach Aufnahme in einem Krankenhaus zugänglich. Bei leichten oder mittelschweren Verläufen, verbunden mit einer Lungenentzündung, kann meist gar kein Gewebe aus der Lunge gewonnen werden – zu hoch wäre das Risiko für akut Erkrankte.
Was bleibt, ist die Analyse von Zellgewebe nach dem Tod von -Patientinnen oder -Patienten. Anhand verfügbarer Patientenproben konnte das Team um Prof. Dr. Martin Witzenrath, Stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité, wertvolle Informationen über Mechanismen und Verlauf der Erkrankung gewinnen.
- Um darüber hinaus Lungenareale zu untersuchen, die sich bei Patientinnen und Patienten nicht ohne Weiteres betrachten lassen und Einblicke in die Frühphase der Erkrankung zu erhalten, war das Forschungsteam auf der Suche nach einem geeigneten Modell.
- In der internationalen -Forschung wie auch bei der Erforschung des SARS-CoV-1 haben sich Hamstermodelle als aufschlussreich erwiesen.
„Wir wollten wissen, ob die Modelle zur Entwicklung neuer Therapieansätze herangezogen werden können und haben versucht, Erkenntnisse aus Proben von Patientinnen und Patienten darin wiederzufinden. Das hat gut funktioniert», sagt Prof. Witzenrath, Co-Letztautor der Studie.
- Unser Interesse galt dabei insbesondere den Endothelzellen der Lunge, also der Barriere, die die Blutgefäße auskleidet.
- Diese verliert bei schwerem an Funktion, wodurch es schlussendlich zum Lungenversagen kommt.» Gemeinsam mit Forschenden am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC, Virologen und Tiermedizinern der Freien Universität sowie Datenexperten des Berlin Institute of Health () in der Charité haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer aktuellen Arbeit eine genaue Charakterisierung der -Infektion im Tiermodell vorgenommen und diese mit Datensätzen aus Proben von Patientinnen und Patienten untermauert.
Die Analyse soll das derzeit wichtigste nicht transgene Modell für, den Goldhamster, zur Entwicklung von Therapien nutzbar machen. Hamster infizieren sich mit denselben Virusvarianten wie Menschen. Auch entwickeln sie ähnliche Krankheitssymptome, und ihre Lunge wird bei einer schweren Erkrankung geschädigt.
- Dabei verläuft bei einzelnen Arten unterschiedlich.
- Während sie bei Goldhamstern in der Regel nur einen moderaten Verlauf nimmt, erkranken Roborovski-Zwerghamster schwer.
- Woran das liegt und welche Prozesse sich in den Zellen der Lunge tatsächlich abspielen, haben unter anderem Einzelzellanalysen am BIMSB gezeigt.
Die Forschenden lassen hierbei die einzelnen Zellen einer Probe über einen Chip laufen. Dort werden sie zusammen mit einem Barcode in kleine wässrige Tröpfchen verpackt. Auf diese Weise kann die RNA – der Teil des Erbgutes, den die Zelle gerade abgelesen hatte – sequenziert und später der Zelle wieder zugeordnet werden.
- Aus den gewonnenen Daten lässt sich mit hoher Präzision auf die Funktion der Zelle schließen.
- So konnten wir beobachten, wie bestimmte Zellen des Immunsystems in der Lunge – die Monozyten und daraus entstehende Makrophagen – das Virus aufnehmen und sehr heftig reagieren.
- Sie senden Botenstoffe aus, die eine starke Entzündungsreaktion hervorrufen.
In unserem Modell wird diese recht schnell wieder eingefangen, denn andere Immunzellen – die T-Zellen – schwärmen zu diesem Zweck aus. Bei schweren -Verläufen geschieht das nicht», erklärt Dr. Geraldine Nouailles, Wissenschaftlerin an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité und Co-Erstautorin der Studie.
- Für eine erfolgreiche Genesung von ist eine schnelle und effiziente T-Zell-Antwort zentral.» Während das Immunsystem im Zuge einer -Erkankung in Aufruhr gerät, vermehrt sich in der Lunge und in den Zellen der Atemwege zunächst nur schwach.
- Die Zerstörung des Lungengewebes bei schweren -Verläufen wird nicht direkt durch die Vermehrung des Virus in den Zellen verursacht, sondern durch die starke Entzündungsreaktion», erklärt MDC -Wissenschaftler Dr.
Emanuel Wyler, ebenfalls Co-Erstautor. „Das scheint auf die Zellen der Blutgefäße, insbesondere die Endothelzellen in der Lunge, ebenfalls zuzutreffen. Sie reagieren stark auf das Virus, werden aber nicht von ihm infiziert und gehen nicht zugrunde.» Nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf, können verschlossene Blutgefäße und instabile Gefäßwände zu einem akuten Lungenversagen führen.
Bei moderaten -Erkrankungen dagegen spielen Gefäßschäden sehr wahrscheinlich keine Rolle. „Dass das Endothel, eine Art Schutzschild in den Gefäßen – das unter anderem verschiedene Prozesse in den Mikrogefäßen der Lunge regelt – bei aktiviert wird, hatten wir erwartet. Dass diese Zellen zugleich aktiver Motor der Entzündung sind, hat uns eher überrascht», sagt Prof.
Witzenrath, „Man könnte demnach auf zwei Arten therapeutisch an diesen für den Krankheitsverlauf zentralen Zellen angreifen. Zum einen mit Substanzen, die die Endothelbarriere abdichten. Zum anderen mit solchen, die das Endothel beruhigen. Eine davon erforschen wir bereits im Sonderforschungsbereich SFB-TR84 und konnten zeigen, dass sie bei Pneumonie und Beatmung erfolgreich ist.» Aktuell ebenfalls getestete entzündungshemmende Medikamente gegen setzen an der Immunreaktion als solches an – sie wirken auch auf Monozyten und Makrophagen und bremsen ihre Aktivität.
- Das nun bestätigte Modell soll zur Entwicklung von wirksamen und sicheren Therapien bei beitragen.
- Ziel ist es, die Zahl von Patientinnen und Patienten mit schweren Lungenschäden zu reduzieren.
- Derzeit analysiert das multidisziplinäre Forschungsteam die Reaktionen der unterschiedlichen Zellarten im Roborovski-Zwerghamster.
Die Forschenden wollen herausfinden, warum die Infektion hier schwerer verläuft und nicht selbstlimitierend ist wie im Fall des Goldhamsters. „Wir hoffen, dass wir damit auch einen Erklärungsansatz dafür finden, warum manche Menschen schwer an erkranken und andere nicht», sagt Dr.
- Nouailles,
- Allerdings muss hierfür noch das Genom des Zwerghamsters entschlüsselt werden.
- Da Hamster in der Versuchstierkunde bislang eher als Exoten galten, bestehen noch einige Wissenslücken.
- Teilweise konnten wir diese nun mit Informationen aus der aktuellen Untersuchung schließen.
- Das ist, auch im Sinne einer bewussten und gezielten Nutzung von Tieren in der medizinischen Forschung, ein großer Fortschritt», erläutert Co-Letztautor Dr.
Jakob Trimpert, Virologe und Tiermediziner an der Freien Universität Berlin. Mit seinem Team hat er die -Hamstermodelle entwickelt und zusammen mit den Tierpathologen der FU Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Achim Gruber die mikroskopischen Untersuchungen von infiziertem Lungengewebe durchgeführt.
Welche Medikamente helfen am besten bei COVID-19?
Kortikosteroide – Die Basis für immunmodulatorische Therapien bei bereits in ein Krankenhaus aufgenommenen (hospitalisierten) Patienten bilden aktuell Kortikosteroide. Bei Patienten mit Covid-19 und Sauerstoff-Bedarf inklusive invasiver Beatmung wird daher schon seit längerem mit Kortikosteroiden behandelt.
Was macht Corona mit den Muskeln?
Fazit für die Praxis –
Die Muskulatur scheint bei COVID-19 („coronavirus disease 2019″) am häufigsten in Form von Myalgien symptomatisch betroffen zu sein. In seltenen Fällen scheinen offenbar auch Rhabdomyolysen auftreten zu können, die mit höherer Mortalität vergesellschaftet waren. Myasthenie und andere Erkrankungen der Muskulatur, wie z.B. Myositiden, sind bisher nur ganz vereinzelt beschrieben worden. Zur abschließenden Beurteilung, ob neuromuskuläre Komplikationen kausal durch COVID-19 bedingt sind, müssen erst die Ergebnisse prospektiver Studien abgewartet werden. Dafür sind bereits verschiedene Register in Deutschland und Europa entstanden, z.B. das Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) und das Lean European Open Survey for SARS-CoV‑2 Infected Patients (LEOSS-)Register, die durch einen zu erwartenden Einschluss einer großen Anzahl von Patienten auch geeignet wären, seltenere neurologische Folgeerscheinungen von COVID-19 zu erfassen.
Hat man bei Corona Schmerzen in den Beinen?
Glieder-Schmerzen Zum Beispiel Arme und Beine.
Woher kommen Muskelschmerzen am ganzen Körper?
Muskelschmerzen (Myalgie) können zum Beispiel nach anstrengendem Sport oder ungewohnter körperlicher Tätigkeit auftreten. Aber auch eine Mangelversorgung mit Mineralstoffen wie Kalzium oder Magnesium sowie bestimmte Krankheiten (z.B. Fibromyalgie) kommen als Ursache für Muskelschmerzen infrage.
Wie merke ich dass ich eine Herzmuskelentzündung habe?
Eine Herzmuskelentzündung, in der Fachsprache Myokarditis genannt, kann Menschen jeden Alters und auch Kerngesunde treffen. Meist ist ein verschleppter Virusinfekt die Ursache. Die Erkrankung verläuft häufig ohne typische Symptome – das macht es für Mediziner oft schwer, sie zu entlarven.
Bei konsequenter körperlicher Schonung sind die Chancen gut, dass eine Myokarditis ohne weitere Folgen ausheilt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen auslöst und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führt. Es beginnt häufig mit einem harmlosen Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts: Wird dieser nicht richtig auskuriert, können sich Zellen im Muskelgewebe des Herzens, dem Myokard, entzünden.
Greift die Entzündung auch auf den Herzbeutel über, nennt man das Perimyokarditis (Herzbeutelentzündung). Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Fieber, Husten und Schnupfen werden anfangs meist dem Infekt zugeordnet. Erste Anzeichen einer Myokarditis bemerken Betroffene meistens einige Wochen nach einer durchgemachten Infektion.
- Wenn die Abgeschlagenheit länger als bei einem Infekt üblich anhält oder weitere Symptome hinzukommen, sind das ernst zu nehmende Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung und diese sollten von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.
- Manche Anzeichen wie Atemnot oder Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) ähneln denen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Auch ein Engegefühl in der Brust oder Brustschmerzen (Angina pectoris), ausgeprägtes Herzklopfen (Palpitationen), Herzstolpern (Herzrhythmusstörungen bzw. Arrhythmien), Schwindel oder Ohnmacht können auf eine Myokarditis hinweisen. In jedem Stadium der Erkrankung können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten und zum plötzlichen Herztod führen.
- Eine zunächst leichte akute Herzmuskelentzündung kann sich verschlimmern oder auch chronisch werden.
- Dann drohen bleibende Herzschäden wie zum Beispiel eine dilatative Kardiomyopathie mit zunehmender Herzschwäche: Das Herz kann nicht mehr richtig pumpen und die Patienten fühlen sich schwach und sind nicht leistungsfähig.
Bei Patienten die eine Herzschwäche haben und jünger sind als 40 Jahre, ist eine Myokarditis die häufigste Ursache. Manche Viren erreichen über die Blutlaufbahn direkt das Herz, dringen in die Herzmuskelzellen ein und lösen eine Entzündung aus. Bei anderen wird die Entzündung indirekt provoziert, beispielsweise durch eine überschießende Immunantwort des Körpers (Zytokinsturm).
- Die akute Myokarditis kann auch zum plötzlichen Herztod führen: Bei jedem zehnten jungen Menschen unter 35 Jahren, der durch plötzlichen Herztod verstirbt, ist eine Myokarditis verantwortlich.
- Inder sind selten von einer Herzmuskelentzündung betroffen – doch für Herzversagen oder Herzschwäche im Kindesalter ist sie eine der häufigsten Ursachen.
In den westlichen Industrieländern wird eine Herzmuskelentzündung vor allem durch Viren verursacht, zum Beispiel Erkältungs-, Grippe- (Influenza), Herpes-, Masern- oder Hepatitis-C-Viren, HIV, das Epstein-Barr-Virus oder das Parvovirus B19. In früheren Jahren galten Adeno- und Enteroviren als Hauptauslöser der entzündlichen Herzmuskelerkrankung.
- Seltener sind Parasiten, Pilze oder Bakterien als Grund für eine Myokarditis.
- Auch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus stellt ein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis dar.
- Neben Krankheitserregern gibt es auch nicht-infektiöse Auslöser für eine Myokarditis, die teilweise Autoimmunprozesse auslösen.
Dazu gehören Alkohol, Medikamente, Impfungen, Drogen und radioaktive Strahlen. Ebenso wie nach Grippeimpfungen kann es also in seltenen Fällen auch nach einer Impfung mit einem mRNA-Wirkstoff zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Der Verlauf ist meist mild und das Risiko für das Auftreten vergleichsweise gering: Es gibt deutlich mehr Myokarditis-Fälle infolge einer Corona-Infektion.
Wie kann man feststellen ob man Herzmuskelentzündung hat?
FAQs: Fragen und Antworten rund um die Herzmuskelentzündung – Was ist eine Herzmuskelentzündung? Bei einer Myokarditis handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels, die häufig aufgrund einer (verschleppten) Infektion mit Viren entsteht. Wie fühlt sich eine Herzmuskelentzündung an? Nicht selten verspüren Betroffene einer Herzmuskelentzündung keine Beschwerden.
- Treten jedoch Symptome auf, sind Atemnot, Kopfschmerzen, Herzstolpern oder -klopfen, Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Erschöpfung und Abgeschlagenheit möglich.
- Wie sieht die Diagnose einer Herzmuskelentzündung aus? Zu Beginn erfolgt für gewöhnlich ein Anamnesegespräch, bei dem der Arzt vor allem nach der Krankengeschichte und vorangegangenen Erkältungen oder anderen Infekten fragt.
Um letztlich die Diagnose einer Herzmuskelentzündung zu erhärten, folgen beispielsweise eine Blutuntersuchung, ein EKG oder eine Echokardiographie. Wie gestaltet sich die Behandlung einer Herzmuskelentzündung? Das Wichtigste bei einer Herzmuskelentzündung ist eine konsequente Schonung des Patienten. AdobeStock_133070551_thodonal AdobeStock_82782608_Gundolf Renze
Wie lange fühlt man sich nach Corona noch schlapp?
Wie lange dauern die Beschwerden an? – Die Dauer der Beschwerden durch das Erschöpfungssyndroms (Fatigue) nach einer Corona-Infektion ist unterschiedlich. Betroffene berichten in der Regel über Wochen und Monaten, in denen sie dauernd müde und erschöpft sind.
Welche Schmerzen bei Long COVID?
Welche Covid-19-Langzeitfolgen auftreten können – Die Auswirkungen einer Infektion mit dem Corona-Virus auf Körper und Psyche sind vielseitig. Nach einer überstandenen Infektion berichten viele Menschen über anhaltende körperliche Beschwerden wie:
Atemnot und Husten Gefühl, nicht tief einatmen zu können – auch aufgrund von anhaltender Schwäche und Müdigkeit (Fatigue) Schmerzen der Muskulatur, Schmerzen und Missempfindungen der Nerven, vornehmlich in Füßen und Beinen, aber auch den Händen und Armen. Verlust des Geruchs- und Geschmacksempfindens
Viele Patienten leiden darüber hinaus unter anhaltenden seelischen und psychischen Belastungen, die in einigen Fällen in Posttraumatischen Belastungsreaktionen münden:
Erfahrungen von ggf. intensivmedizinischen Behandlungen und von teilweise als belastend oder überfordernd wahrgenommenen Isolierungsmaßnahmen führen zu Ängsten. Neben der zum Teil erheblichen Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer akuten Erkrankung sehen viele Menschen die zu erwartenden Einschränkungen, z.B. Sorge um den Arbeitsplatz, Kurzarbeit oder die Aufgabe, eine schwierige familiäre Situation, einschließlich Kinderbetreuung, organisieren zu müssen, als Überforderung an.
Wenn diese Symptome nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten, spricht man von einem Post-Covid- bzw. Long-Covid-Syndrom, In einer Studie in der amerikanischen Fachzeitschrift JAMA wird berichtet, dass über 80% der Betroffenen an einer oder mehreren dieser Beschwerden anhaltend leiden – unabhängig vom Schweregrad der verlaufenden Infektion mit dem Corona-Virus.
Kann Long COVID geheilt werden?
Wie wird Long COVID behandelt? Es gibt verschiedene Maßnahmen, die bei Long COVID helfen können. Das Ziel der Behandlung ist, Beschwerden zu lindern und die Genesung zu unterstützen. Die Behandlung bei Long COVID richtet sich nach den gesundheitlichen Problemen der betroffenen Person.
Es gibt zurzeit keine Behandlung, die die Ursache von Long COVID selbst bekämpft. Das Ziel der Behandlung ist es, die Beschwerden zu lindern. Einerseits bessern sich die Beschwerden in vielen Fällen mit der Zeit von selbst. Andererseits kann eine frühzeitige Behandlung in manchen Fällen auch hilfreich sein, damit Beschwerden nicht chronisch werden.
Man sollte sich daher bei Beschwerden bei einer Ärztin oder einem Arzt vorstellen. Mehr zu möglichen Anlaufstellen finden Sie auf unserer Seite „». Die Beschwerden bei Long COVID können sehr verschieden und unterschiedlich stark sein. Deshalb sind auch die möglichen Behandlungen sehr unterschiedlich.
Bei Konzentrationsproblemen sind zum Beispiel ganz andere Maßnahmen sinnvoll als bei langanhaltendem Husten. Die Behandlung erfolgt oft über die Hausarztpraxis. Bei bestimmten Beschwerden kann man auch an eine andere Facharztpraxis oder in eine Reha überwiesen werden. Manchmal werden regelmäßige Kontrolltermine vereinbart, um die Entwicklung der Beschwerden zu beobachten.
In einigen Fällen verschreibt die Ärztin oder der Arzt auch für eine Zeit Arzneimittel, die die Beschwerden lindern sollen. Es kann auch sein, dass ein Rezept für eine spezielle Behandlung wie Krankengymnastik oder Stimmtherapie ausgestellt wird. Dies sind einige Beispiele für Maßnahmen, die bei Long COVID sinnvoll sein können:
Regelmäßige ärztliche Kontroll-Untersuchungen Physiotherapie (z.B. Krankengymnastik, Atemtherapie) Sporttherapie (z.B. Kraft- oder Ausdauertraining) Ergotherapie (z.B. Training von Belastbarkeit oder Hirnleistungstraining) Logopädie (z.B. Sprech- oder Schlucktherapie) Ernährungstherapie Psychotherapie Einnahme von bestimmten Arzneimitteln
Auf der Seite gesundheitsinformation.de können Sie nachlesen, welche Behandlungen bei einer, und stattfinden können. Die unterschiedlichen Behandlungen können auch bei einer medizinischen Reha kombiniert werden. Die Reha spielt in der Behandlung von Long COVID eine wichtige Rolle.
- Auf unserer Seite „» lesen Sie mehr zu diesem Thema.
- Betroffene können nach Möglichkeit auch selbst einige Dinge tun, um ihre Beschwerden zu lindern.
- Erfahren Sie auf mehr dazu.
- Fachinformationen zu möglichen Behandlungen finden Sie in der Leitlinie „».
- Es wird weltweit intensiv geforscht, wie man die Behandlung von Long COVID weiter verbessern kann.
Unter anderem findet Forschung zur Behandlung von Long COVID mit Arzneimitteln statt. Dabei muss jedes Arzneimittel bei seiner Entwicklung zunächst verschiedene Studien-Phasen durchlaufen. Bevor ein Arzneimittel zugelassen wird, werden viele Daten gesammelt und sorgfältig ausgewertet.
Projekte im Zusammenhang mit COVID-19 werden in der aktuellen Situation so schnell wie möglich bearbeitet. Die zuständigen Behörden in Deutschland sind das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) oder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Auch zu anderen Behandlungsmöglichkeiten von Long COVID wird geforscht, zum Beispiel zur Reha.
So soll die Versorgung von Betroffenen weiter verbessert werden. : Wie wird Long COVID behandelt?
Kann man nach Corona eine Lungenentzündung bekommen?
Wenn von Corona etwas zurückbleibt – Mehr als 30 Millionen Menschen haben sich in Deutschland bisher mit COVID-19 infiziert, und die Zahlen steigen weiter. Nach überstandener Infektion oft mit einer Lungenentzündung leiden zwischen 1 und 41 Prozent, so grobe Schätzungen, an Spätfolgen: an Long-COVID- oder auch Post-COVID-Symptomen.