: Einzelhandelskaufleute – Wie wichtig und „systemrelevant» der Beruf Einzelhandelskaufmann/-frau ist, wurde spätestens in der Corona-Pandemie deutlich. Die Anerkennung in Krisenzeiten tat den Beschäftigten gut, doch die Gehälter sind und bleiben nach Einschätzung der meisten Kaufleute im Einzelhandel zu niedrig.
- Mit zehn Jahren Berufserfahrung liegen die Monatslöhne im Schnitt nur bei 2.340 Euro.
- Besser sind die Gehälter dort, wo ein Tarifvertrag gilt: Hier beträgt das Gehaltsplus 14 Prozent gegenüber tariflosen Arbeitgebern.
- Einzelhandelskaufleute sind systemrelevant: Während der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, wie wichtig die Tätigkeit von Einzelhandelskaufmännern/-frauen für das Funktionieren der Gesellschaft ist.
Sie arbeiten in Unternehmen unterschiedlichster Größe und Betriebsform sowie diverser Sortimente. Ob Lebensmittel, Bekleidung oder Elektronik: Der Aufgabenbereich von Einzelhandelskaufleuten geht weit hinaus über das Verkaufen. Sind Sie selbst Einzelhandelskaufmann bzw.
Einzelhandelskauffrau? Vergleichen Sie Ihr Gehalt! Unter «Handel / Vertrieb» → «Einzelhandelskaufmann/-frau» finden Sie im Lohn- und Gehaltscheck einen individuellen Gehaltsrechner: Zum Lohn- und Gehaltscheck Einzelhandelskaufleute sehen ihren Beruf mit gemischten Gefühlen: Einerseits haben viele Einzelhandelskauffrauen und -männer viel Freude an ihrem Beruf, insbesondere am täglichen Umgang mit anderen Menschen.
Andererseits fühlen sich viele Beschäftigte unterbezahlt und weisen auf die ungünstigen Arbeitszeiten und eine hohe Belastung durch Stress hin. Dies erklärt, warum 60 Prozent der Einzelhandelskauffrauen und -männer ihren Beruf nicht weiterempfehlen würden.
- Steigende Gehälter mit zunehmender Berufserfahrung: Mit zehn Jahren Berufserfahrung verdienen Einzelhandelskaufleute in Vollzeit durchschnittlich 2.340 Euro, nach 20 Jahren sind es 2.470 Euro.
- Deutlich geringer sind die Einstiegsgehälter, die bei 1.970 Euro liegen.
- Frauen verdienen auch im Einzelhandel weniger als Männer: Laut WSI-Lohnspiegel-Datenbank verdient ein Kaufmann im Einzelhandel mit zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 2.480 Euro im Monat, eine Kauffrau im Einzelhandel hingegen nur 2.240 Euro – also rund 10 Prozent weniger.
Mit zunehmender Berufserfahrung vergrößert sich der Gender Pay Gap, also der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied, auf bis zu 16 Prozent. Großunternehmen zahlen etwas mehr als kleinere Betriebe: Einzelhandelskaufleute verdienen im Schnitt 2.450 Euro, wenn sie für einen größeren Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten arbeiten.
- Das Gehalt in Kleinbetrieben mit weniger als 100 Beschäftigten beträgt durchschnittlich 2.280 Euro, liegt also im Mittel 170 Euro niedriger.
- Die Löhne liegen im Osten niedriger als im Westen: Das Monatsgehalt von Einzelhandelskaufmännern und Einzelhandelskauffrauen beträgt mit zehn Jahren Berufserfahrung in Westdeutschland durchschnittlich 2.350 Euro, in Ostdeutschland 2.230 Euro – ein Unterschied von gut 5 Prozent.
Spitzenreiter bei den Gehältern ist das Saarland (2.470 Euro), am niedrigsten ist das Einkommen in Thüringen (2.130 Euro). Beschäftigte mit Tarifvertrag sind im Vorteil: Wer als Einzelhandelskaufmann/-frau in einem Betrieb mit Tarifbindung arbeitet, hat finanziell einen klaren Vorsprung.
Warum nicht mehr im Einzelhandel arbeiten?
: Berufe im Einzelhandel: systemrelevant, aber nicht empfehlenswert – Beschäftigte im Einzelhandel raten mehrheitlich davon ab, diesen Berufsweg einzuschlagen. Die Gründe: familienunfreundliche Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und überhebliche Kunden.
Für bessere Arbeitsbedingungen braucht es flächendeckende Tarifverträge – und in der Coronakrise einen konsequenten Gesundheitsschutz und die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. Würden Sie einem jungen Menschen raten, Ihren Beruf zu ergreifen? Gut 30.000 Beschäftigte haben diese Frage auf dem Gehaltsportal Lohnspiegel.de beantwortet.
Herausgekommen ist eine lange Liste von Berufen, die von den Angehörigen des Berufs weiterempfohlen werden – und eine kurze Liste mit Berufen, von denen die Befragten mehrheitlich abraten, Ganz oben auf der Negativ-Liste stehen Bankkaufleute, die offenbar in der Branche keine Zukunft mehr sehen, sowie die beiden Knochenjobs Berufskraftfahrer/in und Koch/Köchin.
Es folgen gleich drei Berufe aus dem Einzelhandel: Verkäufer/in im Einzelhandel, Kassierer/in im Einzelhandel sowie Einzelhandelskaufleute. Lohnspiegel.de wird vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wissenschaftlich betreut. Arbeiten Sie selbst im Einzelhandel? Unter «Handel / Vertrieb» finden Sie im Lohn- und Gehaltscheck einen individuellen Gehaltsrechner für viele Berufe aus dem Einzelhandel! Zum Lohn- und Gehaltscheck „Die meisten Menschen mögen ihren Beruf und identifizieren sich mit ihm», sagt Dr.
Malte Lübker, Experte für Tarif- und Einkommensanalysen am WSI. „Wir waren deshalb schon überrascht, wie oft Beschäftigte aus dem Einzelhandel davon abraten, diesen Berufsweg einzuschlagen: Gut 60 Prozent tun das.» (Siehe auch Abbildung 1) Die Daten wurden vor Beginn der Coronakrise erhoben, spiegeln also die aktuelle Gefährdungslage noch nicht wider.
Drei Gründe sprechen aus Sicht der mehr als 1000 Befragten aus Einzelhandelsberufen auch in besseren Zeiten gegen eine Tätigkeit im Handel: familienunfreundliche Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und unangenehme Erfahrungen mit unwirschen oder überheblichen Kunden, Es gebe allerdings auch positive Stimmen, so Lübker.
Etwa von Beschäftigten, die den direkten Kontakt mit Menschen loben, oder darauf hinweisen, dass es für eine Tätigkeit im Einzelhandel vergleichsweise geringe Einstiegshürden gibt. Die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel sind im Zuge der Coronakrise in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, werden aber seit langem von Arbeitnehmervertretern kritisiert. Im Jahr 2018 waren nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nur noch 36 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel durch Tarifverträge geschützt, die für geregelte Arbeitszeiten und faire Bezahlung sorgen.
- Bis zur Jahrtausendwende wurden Tarifverträge hingegen in der Regel für allgemeinverbindlich erklärt, das heißt sie galten für alle Unternehmen der Branche und schafften so faire Wettbewerbsbedingungen.
- Seit einigen Jahren erleben wir einen härteren Wettbewerb, der leider oft auch auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird», so WSI-Experte Lübker.
„Das droht eine ganze Branche als Arbeitgeber in Misskredit zu bringen». Einige große Discounter versuchten bereits, sich dem Sog zu entziehen, indem sie mit überdurchschnittlichen Löhnen um Mitarbeiter werben. Die Situation im Einzelhandel hat sich mit dem Ausbruch der Coronakrise noch einmal deutlich verschärft : Beschäftigte im Lebensmittelhandel und anderen Bereichen der Grundversorgung sind durch Kundenkontakte einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt.
Viele Mitarbeiter von Kaufhäusern und Bekleidungsgeschäften sind hingegen mittlerweile in Kurzarbeit und haben Einkommenseinbußen von bis zu 40 Prozent erlitten. „Die Handelsunternehmen haben in der Krise die Chance, ihr schlechtes Renommee aufzubessern und sich als verlässliche Arbeitgeber zu erweisen», sagt Lübker.
„Dazu müssen sie auf die beiden drängendsten Anliegen der Beschäftigten eingehen: den Gesundheitsschutz konsequent umsetzen und die Einkommensverluste zumindest teilweise ausgleichen.» Einige Großfilialisten haben bereits gehandelt und stocken das Kurzarbeitergeld auf 90 bzw.100 Prozent des Nettoentgelts auf.
Quelle:
Wer als Berufseinsteiger die Wahl hat, sollte sich gezielt einen tarifgebundenen Arbeitgeber suchen, rät der Fachmann. Oder einen Beruf, der weiter oben auf der Empfehlungsliste steht. Unter den Ausbildungsberufen schneiden zum Beispiel Mechatroniker/in (93 Prozent Weiterempfehlung), Fachinformatiker/in (92 Prozent) und Industriekaufleute (88 Prozent) gut ab.
- Auch unter Personalsachbearbeitern empfehlen 90 Prozent der Befragten ihren Beruf weiter.
- Zum Teil noch höhere Zufriedenheit herrscht unter Befragten in verschiedenen Ingenieur- und IT-Berufen, die ein Studium voraussetzen (Abbildung 2).
- Die Berufswahl ist natürlich immer in erster Linie eine Frage der persönlichen Interessen und Stärken», so Lübker.
„Unsere Auswertung bietet nur eine erste Orientierung und kann das persönliche Gespräch mit Menschen, die schon in dem Beruf arbeiten, nicht ersetzten.» Zur informierten Berufswahl gehört auch eine realistische Einschätzung der langfristigen Verdienstaussichten,
- Zu den nicht-kommerziellen Informationsquellen gehören der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit sowie der Lohn- und Gehaltscheck auf Lohnspiegel.de, der für Beschäftigte in über 500 Berufen einen individualisierten Gehaltsvergleich anbietet.
- Einen Überblick zu den Ausbildungsvergütungen und den Tarifverdiensten bieten die Seiten des WSI-Tarifarchivs.
– Informationen zur Methode – Die Daten des Portals Lohnspiegel.de beruhen auf einer kontinuierlichen Online-Umfrage unter Erwerbstätigen in Deutschland. Für die Analyse wurden 30.151 Datensätze ausgewertet, die vom 24. September 2019 bis zum 12. März 2020 erhoben wurden.
Wie viel verdient man bei KiK?
Anzahl der Gehaltsangaben –
1007550250
Ø 23.000 €
19.500 €41.600 €
Das Gehalt kann abhängig von verschiedenen Faktoren zwischen 19.500 € und 41.600 € liegen, die meisten Gehaltsangaben bewegen sich zwischen 19.500 € und 23.920 €,
44.000 €36.000 €28.000 €20.000 €12.000 €
< 3 Jahre3-6 Jahre6-10 Jahre10+ Jahre
Einstiegsgehälter für Verkaufskraft im Einzelhandel bei KiK Textilien und Non-Food GmbH mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung liegen zwischen 19.000 € und 29.000 €, Für Top-Verdiener mit 10+ Jahren Berufserfahrung beträgt das Gehalt bis zu 37.000 €,
Welcher Discounter zahlt den besten Stundenlohn?
Lidl vor Aldi: Die Discounter liegen vorne – Bei Lidl bekommen Angestellte im Schnitt am meisten Gehalt. CHIP Nach den Ergebnissen der Studie verdienen Lidl-Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt von 41.780 Euro mehr als die Konkurrenz. Den zweiten Platz belegt Aldi knapp vor Rewe: Der Discounter zahlt 37.780 Euro, die Supermarkt-Kette zahlt mit 37.224 Euro im Jahr etwas weniger.
- Edeka schafft es mit einer Auszahlung von durchschnittlich 27.269 Euro nicht mehr auf das Treppchen.
- Am schwächsten schneidet Kaufland ab: Hier bekommen die Angestellten für ein Jahr Arbeit nur 26.777 Euro.
- Unklar ist bei den Zahlen, ob Bonusauszahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld in die Analyse einfließen.
Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahresbruttogehalt von angehenden Bankkaufmännern- und -frauen direkt nach der Ausbildung liegt bei 38.084 Euro. (Quelle: Statista 2018, Paid Content ). Laut Business Insider liegen alle fünf Einzelhändler unter dem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 47.928 Euro in Deutschland.
Wer zahlt besser Aldi oder Kaufland?
Kaufland und Edeka vs. Lidl und Aldi: Discounter zahlen mehr Gehalt als Supermärkte – Das Jobportal Glassdoor hat aktuelle Gehaltsinformationen von Angestellten von Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Kaufland * analysiert und die Durchschnittsgehälter verglichen, die die großen Lebensmittelketten ihren Mitarbeitern zahlen.
Überraschend: Obwohl Produkte in Supermärkten wie Rewe oder Edeka in der Regel etwas teurer sind, zahlen die Discounter Aldi und Lidl die höchsten Jahresgehälter, Wie HEIDELBERG24 * berichtet, verdienen Angestellte bei Edeka und Kaufland sogar deutlich weniger. Der Lebensmitteleinzelhandel fällt auch immer wieder mit Produkt-Rückrufen auf – wie zum Beispiel mit dem Rückruf eines gesundheitsgefährdenden Energy-Drink bei Kaufland,
Laut Business Insider, dem die Ergebnisse der Studie vorab vorlagen, verdienen Angestellte bei Lidl mit 41.780 Euro das höchste Median-Jahresbruttogehalt, Auf dem zweiten Platz der Gehalts-Rangliste kommt Lidl-Konkurrent Aldi * mit 37.780 Euro, Rewe -Mitarbeiter verdienen jährlich rund 500 Euro weniger.
Bei der Auswertung fällt auf, dass Edeka wohl am Gehalt spart. Berufstätige bei Deutschlands größtem Lebensmittel-Einzelhändler verdienen jährlich über 10.000 Euro weniger als ihre Kollegen bei Lidl, Aldi und Rewe. Lediglich Kaufland zahlt seinen Angestellten noch einen geringeren durchschnittlichen Jahresbruttolohn.
Kaufland und Lidl gehören beide zur Schwarz Gruppe, liegen im Salär aber 15.000 Euro auseinander.
Unternehmen | Durchschnittliches Jahres-Bruttogehalt |
---|---|
Lidl | 41.780 € |
Aldi | 37.780 € |
Rewe | 37.224 € |
Edeka | 27.269 € |
Kaufland | 26.777 € |
Schon gewusst? Supermarkt-Kunden übersehen dieses kleine Detail am Einkaufswagen * viel zu oft – jetzt wurde ein nützliches Geheimnis gelüftet.